Norderstedt (em) Das aktuelle Grundsteuerranking von Haus & Grund Deutschland verdeutlicht die wachsende finanzielle Belastung von Eigentümerinnen und Eigentümern durch die Grundsteuern in vielen Städten und Gemeinden Deutschlands. Auch wenn Norderstedt nicht Teil dieses Rankings ist, sieht sich der Haus & Grund-Verein Norderstedt in der Pflicht, auf die allgemeine Entwicklung hinzuweisen und vor den Auswirkungen der Grundsteuerreform zu warnen.
„Wir beobachten mit großer Sorge, dass die Grundsteuer in vielen Kommunen in den vergangenen Jahren kontinuierlich angehoben wurde. Die Ergebnisse des Rankings sind ein deutliches Signal: Die Steuerlast für Immobilieneigentümer und Mieter erreicht in vielen Regionen eine schmerzhafte Grenze“, erklärt Sven Wojtkowiak, Vorsitzender von Haus & Grund Norderstedt. „Auch wenn in unserer Stadt die letzte Erhöhung der Hebesätze schon eine Weile her ist.
Die bevorstehende Grundsteuerreform birgt das Risiko weiterer Erhöhungen der Wohnkosten – eine Entwicklung, die dringend vermieden werden muss. “Der Haus & Grund-Verein Norderstedt fordert daher eine faire und transparente Umsetzung der Grundsteuerreform, die sicherstellt, dass die Steuerlast nicht weiter ausufert.
„Wir fordern unsere Stadtverwaltung und alle politischen Entscheidungsträger mit diesem offenen Brief dazu auf, verantwortungsvoll zu handeln und die Grundsteuerreform nicht als Instrument zur versteckten Steuererhöhung zu missbrauchen, in dem der Hebesatz unverändert bleibt“, betont Wojtkowiak. Haus & Grund Norderstedt werde die Entwicklungen im Bereich der Grundsteuer aufmerksam verfolgen und sich weiterhin für die Interessen von Immobilieneigentümern stark machen.
Hier der offene Brief im Wortlaut:
"Sehr geehrte Damen, sehr geehrte Herren der Stadtvertretung Norderstedt,
ab dem 1. Januar 2025 wird die Grundsteuer nach der neuen Rechtslage erhoben. Schleswig-Holstein hat sich für das sogenannte „Bundesmodell“ entschieden.
Sie müssen sich entscheiden, ob Sie für die Erhebung der Grundsteuer die Hebesätze anpassen. Das schleswig-holsteinische Finanzministerium hat dafür jüngst ein Transparenzregister veröffentlicht. Hier ist dargestellt, wie die Hebesätze angepasst werden müssten, damit das Aufkommen gleichbleibt. In Norderstedt müsste laut Transparenzregister der Hebesatz für die Grundsteuer B, die für Grundvermögen ausschlaggebend ist, 390 % betragen. Bisher beträgt der Hebesatz 410 %.
Sie tragen diesbezüglich eine hohe Verantwortung. Zum einen ist die Grundsteuer eine wichtige Einnahmequelle der Kommune. Andererseits trägt die Grundsteuer maßgeblich zu den Wohnkosten bei, sowohl für die Eigentümer von Wohnimmobilien als auch für die Mieter, die diese Abgabe über die Nebenkosten mit bezahlen.
Erst Schätzungen zeigen, dass die Belastung für Wohnungen steigt; teilweise erheblich. Steigende Wohnkosten sind allerdings eine große Herausforderung.
Daher fordert Sie Haus & Grund Norderstedt auf, Ihrer Verantwortung gerecht zu werden und dazu beizutragen, die Grundsteuer für Wohnimmobilien entsprechend zu senken. Die Landesregierung hat bei der Umsetzung der Grundsteuerreform den Bürgerinnen und Bürgern Schleswig-Holsteins Aufkommensneutralität versprochen. Sie haben es in der Hand, ob dieses Versprechen eingelöst wird.
Wir stehen Ihnen als Ansprechpartner gern zur Verfügung.
Haus & Grund ist mit über 2.100 Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümern einer der mitgliederstärksten Vereine in Norderstedt. Unsere Mitglieder stehen für einen Anteil von 20% am Norderstedter Wohnungsmarkt. Haus & Grund hat im Land rund 74.000 Mitglieder und vertritt die Interessen des privaten Grundeigentums. Privaten Grundeigentümern gehören rund 80 Prozent aller Wohnimmobilien. Private Kleinvermieter bieten rund zwei Drittel aller Wohnungen an."