Norderstedt (em) Das Präventionsprojekt „Revolution Train“, das über Suchtgefahren aufklären soll, wird aufgrund der derzeitigen Corona-Krise zeitlich verschoben. Der Zug wird nicht im Mai in die Stadt Norderstedt kommen, sondern erst im Oktober dieses Jahres. Vom 19. bis zum 24. Oktober soll der „Revolution Train“ in Norderstedt Station machen und von 13 Uhr an als mobiles pädagogisches Suchtpräventionsangebot für Schülerinnen und Schüler und auch für Familien zur Verfügung stehen. Darauf haben sich die am Projekt beteiligten verständigt.

Der „Revolution Train“ sollte ursprünglich vom 4. bis 11. Mai 2020 zunächst in Norderstedt auf dem Industriegleis beim Stadtpark Station machen. Anschließend sollte er Bad Bramstedt und Bad Segeberg ansteuern. Das Projekt „Revolution Train“ ist von dem Tschechen Pavel Tuma ins Leben gerufen worden, um Jugendlichen die drastischen und langfristigen Auswirkungen des Drogenkonsums intensiv vor Augen zu führen.

Aufgrund der Verordnungen, die zur Eindämmung einer Weiterverbreitung des COVID-19 Virus erlassen worden sind, wozu die Einhaltung von Sicherheitsabständen zählt, ist eine Umsetzung des pädagogischen Projektes in geeigneter Form derzeit nicht möglich. Die Verantwortlichen gehen nach jetzigem Stand davon aus, dass im Oktober die Präventivarbeit beginnen kann. Änderungen von diesem neuen Zeitplan sind angesichts der momentanen Situation jedoch nicht vollständig auszuschließen.

In dem knapp 300 Meter langen, sechs Waggons umfassenden „Revolution Train“, der seit 2015 durch Europa tourt, wird eine reale Drogengeschichte in mehreren Kapiteln interaktiv für Jugendliche aufbereitet, pädagogisch begleitet und nachbereitet. Für die pädagogische Betreuung werden vorab Akteure aus der Region zwei Tage lang intensiv geschult. Voraussichtlich mehr als 1700 Schüler aus der Region werden die Präventivarbeit im „Revolution Train“ erleben, kreisweit könnten es bis zu 5000 Schülerinnen und Schüler sein, die mit dem Projekt erreicht werden.

21 000 Menschen sterben laut dem Deutschen Drogenbericht jährlich an den Auswirkungen schädlichen Alkoholkonsums. Weitere 1300 Todesfälle in Deutschland sind dem Bericht zufolge direkt auf den Konsum illegaler Drogen, wie etwa Crystal Meth, Kokain und Heroin zurückzuführen. Der Volkswirtschaftliche Schaden alleine durch den Missbrauch von Alkohol beläuft sich für das Jahr 2018 auf 40 Milliarden Euro.

Initiiert worden ist das Projekt im Kreis Segeberg von der Kreisverkehrswacht. Die Städte Norderstedt, Henstedt-Ulzburg, Bad Bramstedt, Bad Segeberg, der Kriminalpräventive Rat Norderstedt und der Kreis Segeberg sind Kooperationspartner.

Foto: Oberbürgermeisterin Elke Christina Roeder, Projektleiterin Patricia Jonson (Mitte) und Bürgermeister Stefan Bauer unterzeichnen die Absichtserklärung für das Projekt „Revolution Train“. Fotos/Copyright Stadt Norderstedt