Norderstedt (em) In der politischen Diskussion um die Asylpolitik taucht immer wieder der Begriff „sichere Herkunftsländer“ auf. Die Veranstaltungsreihe „alte Heimat neue Heimat“ will sich diesem Thema einmal ausführlich widmen. Am Freitag, 29. September um 18 Uhr findet die erste Veranstaltung in der Hauptbücherei Norderstedt-Mitte, Rathausallee 50, statt. Der Eintritt ist frei.

Anfang der 90er Jahre wurde das Asylrecht im Grundgesetz geändert: Unter anderem wurde das Prinzip der „sicheren Herkunftsstaaten“ eingeführt. Flüchtlinge aus diesen Ländern sollen normalerweise abgelehnt werden, ein Asylantrag ist laut Asylgesetz „offensichtlich unbegründet“. 25 Jahre lang standen nur zwei Herkunftsländer von Flüchtlingen in der Liste: Senegal und Ghana. Erst 2015 wurde die Liste erweitert, seitdem gelten auch sechs Länder des Westbalkan als „sicher“. Die anderen „sicheren Herkunftsstaaten“ sind die Mitglieder der EU, aus denen ohnehin niemand Asyl beantragt.

2017 versucht die Bundesregierung nun, auch nordafrikanische Länder zu „sicheren Herkunftsstaaten“ zu erklären. Bisher wehren sich die Bundesländer gegen die Erweiterung der Liste.

An diesem Abend geht es um das Konzept der „sicheren Herkunftsstaaten“. Anschließend sehen sich die Teilnehmer die Länder, die auf der Liste stehen oder auf die Liste aufgenommen werden sollen, genauer an.

Die Veranstaltung wurde von der Stadtbücherei zusammen mit dem Willkommen-Team entwickelt und geplant. Der Verein ist die Institution, wenn es um das Thema Asylsuchende und Flüchtlinge geht. Als Kooperationspartner konnte das Diakonische Werk Hamburg-West/Südholstein und das Projekt Interkulturelle Öffnung gewonnen werden.