Norderstedt (em) Während die Welt in Rio de Janeiro das 20-jährige Bestehen der AGENDA 21 würdigt und auf internationaler Ebene diskutiert, startet Norderstedt mit dem nächsten Schritt: der ZukunftsWerkStadt. Unter diesem Titel werden Ideen für eine nachhaltige Entwicklung Norderstedts gesucht. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert den Prozess nicht zuletzt im Interesse an einer weiten Verbreitung der dabei entstehenden guten Ansätze.

Die Ideensammlung beginnt am 4. bis 8. Juni auf dem Spielplatz im Moorbekpark. Dort werden die anwesenden Eltern oder Großeltern nach ihren Ideen für mehr Klimaschutz in Norderstedt befragt. Wissenschaftliche Studien belegen, dass Menschen bei persönlichen Veränderungen ihrer Lebenssituation besonders offen für neue Ideen sind. Das trifft gerade auf Eltern mit kleinen Kindern zu. Da sie jedoch wenig Zeit haben, um an Veranstaltungen im Rathaus teilzunehmen, findet der Auftakt dort statt, wo sie mit ihren Kindern ohnehin sind: auf dem Spielplatz. Täglich von 14.30 bis 17.30 Uhr bietet die Stadt in der ersten Juni-Woche allen Interessierten einen Handel an unter dem Motto: „Tausche Idee gegen Kaffee.“ Natürlich wird der Kaffee auch ein Beispiel für Nachhaltigkeit sein es wird „Norderstedts Kaffee FAIRflixt goot!“ ausgeschenkt.

Die Stadt Norderstedt ist für ihre Leistungen im Klimaschutz bundesweit bekannt. In gut 10 Jahren hat die Stadtverwaltung über 60 Prozent ihrer CO2-Emissionen einsparen können. Das kostet zunächst Geld doch längst ist Klimaschutz ein gutes Geschäft für die Stadt geworden, mit dem Jahr für Jahr über 1 Miollion Euro eingespart wird! Im Rahmen des Projektes ZukunftsWerkStadt ist jetzt Norderstedts Bevölkerung und Wirtschaft gefragt, beim Klimaschutz ebenfalls mehr zu erreichen. Wichtige Handlungsfelder in Privathaushalten sind der Konsum (laut UBA mit 38 Prozent der gesamten CO2-Emissionen), der private Verkehr (24 Prozent davon macht allein 9 Prozent der Flugverkehr aus!), das Heizen (17 Prozent) und der Stromverbrauch (8 Prozent) sowie die Ernährung (13 Prozent).

Im Anschluss an den Auftakt im Juni wird das Beteiligungsverfahren nach den Sommerferien fortgeführt. Zunächst sind Ideen gefragt. Sie dürfen gerne utopisch wirken oder eine Nummer zu groß erscheinen. Wir stoßen viel CO2 aus, müssen also auch viel einsparen. Je ungewöhnlicher die Vorschläge sind, desto besser. Denkverbote gibt es nicht ganz im Gegenteil. Kreativität ist erwünscht! Den Weg von der Idee zur Umsetzung wird die Stadt dann in einem weiteren Schritt begleiten. Auch dabei kann die Bevölkerung und Wirtschaft Norderstedts mit einer tatkräftigen Unterstützung durch die Verwaltung rechnen.