Norderstedt (em) Norderstedt. Zusammen die Zukunft Leben, dieses Ziel verfolgt die Stadt Norderstedt auch bei ihren Spielplätzen. Auf diesen soll es künftig mehr Teilhabe, Gemeinschaft und Barrierefreiheit von Anbeginn geben. Daher plant die Stadt, in den kommenden Jahren die bestehenden Spielplätze inklusiv umzugestalten.

Damit die Umgestaltung auch wirklich im Sinne aller in Norderstedt lebenden Menschen erfolgt, sind diese aufgerufen, sich ab sofort an einer Umfrage zur Zukunft ihrer Spielplätze zu beteiligen.

Mehr als 150 Spielplätze unterhält die Stadt Norderstedt derzeit. Regelmäßig werden diese begutachtet und modernisiert. Die Spiel- und Bewegungslandschaft in der Stadt ist somit groß und sehr vielfältig gestaltet. Klettertürme und Rutschen, Klangelemente und Fantasie-Landschaften sind Zuhauf zu finden. Und Barrierefreiheit oder zumindest Barrierearmut sind bei der Planung und Erneuerung der Anlagen immer ein wichtiges Qualitätsziel für die städtischen Freiraumgestalter*innen. „Spielplätze können heutzutage optisch, didaktisch und thematisch sehr vielseitig und interessant gestaltet werden“, sagt Diplom-Ingenieur Andreas Bothe vom Fachbereich Natur und Landschaft. Zahlreiche Beispiele für kreative und attraktive Spielplätze gibt es bereits in der Stadt. Doch das reicht den Spielplatz-Planern aber nicht. Denn die Anforderungen der Nutzenden an die Spielplätze verändern sich stetig.
„Wir kennen das immer größer werdende Angebot an inklusiven Geräten am Markt, mit denen Spielplätze heutzutage sinnvoll und auch barrierearm gestaltet werden können“, sagt Diplom-Ingenieurin Carolin Werneburg vom Fachbereich Natur und Landschaft. Doch das Norderstedter Planungsteam stellt sich darüber hinaus die Frage: Ist das, was es am Markt gibt und was planerisch betrachtet als sinnvoll gilt auch das, was die Nutzenden der Spielplätze in der Praxis wirklich benötigen und sich wünschen?

Andreas Bothe und seine Kolleginnen wollen sicher gehen und noch gezielter und bedarfsgerechter als bisher planen für Alle und die Zukunft. Und daher werden nun weitere Expertinnen in die Planungen mit einbezogen. „Wir kooperieren bereits eng mit der Inklusionsagentur Norderstedt. Diese kennt die unterschiedlichen Bedarfe von Menschen mit Einschränkungen gut. Sie ist für uns daher ein sehr guter und wichtiger Ratgeber“, sagt der Diplom-Ingenieur. Doch auch die Inklusionsagentur Norderstedt könne, trotz aller Erfahrung und Fachkenntnis, nur einen Teilbereich der allgemeinen Bedarfe erkennen und abdecken. Daher wollen die Inklusionsagentur Norderstedt und die Stadt Norderstedt gemeinschaftlich die Spielplatzplanungen weiter verbessern und setzen nun auf die Erfahrungen und Wünsche der Norderstedterinnen insbesondere der Kinder und deren Begleiterinnen.
„Menschen sind unterschiedlich und ihre Fähigkeiten noch viel mehr. Manche sind kräftiger als andere, manche können hingegen nicht sehen, sich nur eingeschränkt bewegen oder nur eingeschränkt hören. Das bedeutet, dass das, was für einen Menschen als sinnvoll erscheint, nicht unbedingt auch für einen anderen Menschen sinnvoll sein muss“, sagt Frauke Gülle von der Inklusionsagentur Norderstedt. Was muss also eine Norderstedter Spiel- und Bewegungslandschaft bieten, die allen gerecht werden soll? Sollen Spielgeräte stärker die Körper- oder Sinneswahrnehmung unterstützen, sollen sie die Kontaktaufnahme zu anderen unterstützen? Wie wichtig sind freie Sichtachsen, Sitzmöglichkeiten und welche Barrieren erschweren derzeit die Spielplatznutzung und wo werden inklusiv gestaltete Spielplätze benötigt?

Dieses und vieles mehr wissen die Norderstedterinnen am besten. Sie sollen daher nun den Freiraumplanerinnen der Stadtverwaltung in einer Online-Umfrage, die in Kooperation mit der Inklusionsagentur Norderstedt, der Inklusionsbeauftragten der Stadt Norderstedt Valentina Müller und der Stabsstelle Digitalisierung realisiert worden ist, direkt mitteilen, was Norderstedt braucht und was bereits gut gelöst worden ist. Die Umfrage soll unbefristet zur Verfügung stehen, denn die Ergebnisse sollen kontinuierlich in die weiteren Planungen einfließen. Zudem wird die Umfrage direkt an Schulen, Kindergärten und andere soziale Einrichtungen verteilt, also dort, wo die vielen kleinen und großen Spielplatzfachleute anzutreffen sind.

„Mit den Ergebnissen, die wir durch die Umfrage erhalten werden, können wir als Stadt tatsächlich unsere Planungen dahingehend optimieren, dass wir den vielen verschiedenen Bedürfnissen Rechnung tragen; auch den Bedürfnissen der Betreuenden, seien es Eltern oder Großeltern, Verwandte oder Freunde“, sagt Andreas Bothe. Im vierten Quartal 2022 ist eine erste Auswertung und Analyse der bis Ende September 2022 beantworteten Umfragebögen geplant, um im Anschluss die Umsetzung in Norderstedt konkret anzugehen.
Auf der Webseite der Stadt Norderstedt können unter www.norderstedt.de/spielplaetzefueralle ab sofort alle Norderstedter*innen an der Umfrage zum Thema „Spielplätze für Alle - Wie möchte Norderstedt gemeinsam spielen?" teilnehmen am besten unter Beteiligung der Kinder, denn für sie ist die Umfrage ganz besonders gedacht.

Auch auf der Webseite der Inklusionsagentur Norderstedt ist die Umfrage unter www.n-i-i-n.de verlinkt. „Ihre Meinung ist uns wichtig! Niemand darf von der Umfrage ausgeschlossen werden. Deswegen sind wir bemüht, die Umfrage möglichst barrierefrei zu gestalten.", sagt Valentina Müller, Inklusionsbeauftragte der Stadt Norderstedt. Neben einer neu vorhandenen Vorlesefunktion auf der Homepage der Stadt Norderstedt besteht zudem die Möglichkeit, auf der Webseite die Schriftgröße zu verändern und die Inhalte der Umfrage in vereinfachter Sprache zu lesen. Die Inklusionsagentur und die Inklusionsbeauftragte der Stadt Norderstedt geben Hilfe bei Rückfragen und bieten auch eine Hilfestellung beim Ausfüllen der Umfrage an.