Norderstedt (em) Die vielen engagierten Bürgerinnen und Bürger sowie die Naturschutzverbände, wir als BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, DIE LINKE und die WiN, die sich für den Schutz der Bäume in unserer Stadt nachdrücklich als verbindliche Grundlage eingesetzt hatten, müssen jetzt erneut Kräfte sammeln, um Widerstand gegen das Desaster im jüngsten Umweltausschuss zu leisten.

Dabei hatte gerade die Expertenanhörung im Sommer 2015 im Umweltausschuss bestätigt, dass eine Baumschutzsatzung die Grundvoraussetzung für eine intensive Baumförderung im Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern ist. Die wesentliche Grundlage einer gesunden, lebenswerten Stadt ist der Schutz und die Förderung ihres Baumbestandes und ihres gesamten Biotopreichtums. Von dieser Erkenntnis sind leider einige Mitglieder des Umweltausschusses noch sehr weit entfernt.

„Als Grüne, zusammen mit der LINKEN und der WiN, versuchen wir immer wieder, die Ziele des Amtes Nachhaltiges Norderstedt herauszustellen und unsere politische Arbeit u.a. zukunftsorientiert mit besonderem Schwerpunkt auf Ökologie im Sinne von Schutz und Förderung der Flora und Fauna auszurichten. In der Sitzung am 20.01. wurden diese Bemühungen mit taktischem Kalkül ad absurdum geführt!“, empört sich Dagmar Feddern, grünes Ausschussmitglied. „Den kurzfristigen CDU-Änderungsantrag, den Umfang der schützenswerten Bäume von 80 cm (in 130 cm Höhe) auf einen Stammumfang von 130 cm (in 100 cm Höhe) festzuschreiben, betrachten wir als unseriösen und taktischen Schachzug wenige Stunden vor der Sitzung“, so Dagmar Feddern weiter.

„Diese Veränderung ist so gravierend, dass sie den Sinn und Zweck der Baumschutzsatzung grundlegend aufweicht und nur einen geringen Anteil der Bäume in Norderstedt berücksichtigen würde. Dieser umfassenden Aushöhlung der Baumschutzsatzung konnten wir aufgrund unseres differenzierten Wissens natürlich nicht zustimmen!“. Als besonders kurioses Abstimmungsergebnis ist hervorzuheben, dass die CDU, nachdem ihr brisanter Änderungspunkt mit Mehrheit angenommen wurde, bei der Endabstimmung selber gegen die Baumschutzsatzung gestimmt hat. „Eine unwürdige Inszenierung zum Schaden unserer Stadt“, stellt Dagmar Feddern abschließend fest.