Norderstedt (em) Die stattliche Summe von ca. 350,- Euro gibt jeder Bundesbürger im Jahr für Verpackungen aus, so die Statistik. Fast die Hälfte davon, verursacht die Ernährungsbranche. „Schön verpackt um welchen Preis? Die bunte Welt der Lebensmittelverpackungen“ Eine Kooperationsveranstaltung der Verbraucherzentrale mit dem Seniorenbeirat der Stadt Norderstedt am Mittwoch, 24. Juni um 14 Uhr im Rathaus, Raum 2
Verpackungen schützen Lebensmittel, aber sie belasten gleichzeitig die Umwelt und geben in kleinen Mengen eine Vielzahl von Stoffen an das Lebensmittel ab. Diese Rückstände aus Verpackungen werden zwar rechtlich reguliert, aber bei den gesundheitlichen Risiken vieler Inhaltsstoffe sind selbst Experten häufig ratlos. Die Verbraucherzentralen fordern daher mehr Forschung, Kontrolle und Transparenz hinsichtlich der eingesetzten Materialien und deren Sicherheit. Gleichzeitig sollen Verbraucherinnen und Verbraucher mehr Informationen zur sicheren Handhabung bekommen. Wer möglichst viel Unverpacktes in den Einkaufskorb legt, hilft der Umwelt und sich selbst.
Der Einsatz von Verpackungen ist in vielen Fällen sinnvoll und kann dazu beitragen, dass Lebensmittel länger halten und damit weniger im Müll landet. Der Verpackungsaufwand heutzutage geht jedoch oft weit über dieses Ziel hinaus. So liegen beispielsweise wenige hauchdünne Wurstscheiben aufgefächert in einer großen Plastikhülle oder einzeln verpackte Süßigkeiten nochmals in einem separaten Beutel. Die Verbraucherzentrale rät Verbraucherinnen und Verbrauchern, unnötig aufwendigen Verpackungen die Rote Karte zu zeigen.
Kritische Punkte im Umgang mit Verpackungen:
Immer mehr Lebensmittel werden zum direkten Erhitzen in der Verpackung angeboten. Wer darauf nicht verzichten mag, dem raten die Verbraucherzentralen, aus Sicherheitsgründen die Angaben auf der Verpackungen ernst zu nehmen, z.B. Temperatur und Wattzahl zu beachten.
Zunehmend befinden sich aktive Elemente wie Absorber in Verpackungen oder Lebensmittel werden unter Schutzatmosphäre verpackt. Die Produkte sind auf diese Weise länger haltbar. Über die eingesetzten Materialien erfahren Verbraucherinnen und Verbraucher nichts.
Viele Tipps, die etwa in Internetforen von selbst ernannten Experten gegeben werden, sind riskant. Wiederverwendung von Kunststoffverpackungen, die z.B. nicht für heiße Lebensmittel geeignet sind, oder gar das Grillen von Hähnchen auf einer Bierdose, sind Beispiele dafür, wie solche „Tipps“ zu unnötigen Risiken führen.
Die Verbraucherzentralen wollten im Rahmen einer Befragung von Herstellern und Händlern mehr zur Sicherheit ihrer Verpackungen wissen. Das Ergebnis: nur wenige Firmen waren zu Auskünften bereit und stellten kaum aussagekräftige Dokumente zur Verfügung. Das deckt sich in Teilen auch mit den Erfahrungen der Überwachungsbehörden.