Norderstedt (em) Ob im Haushalt, beim Heimwerken, beim Sport oder Spielen: Schnell hat man sich eine kleine Schürf- oder Schnittwunde zugezogen, den Ellbogen aufgeschlagen oder das Knie geprellt. Auch kleine Verletzungen tun oft weh, können jedoch meist problemlos zu Hause versorgt werden. Welche einfachen Regeln bei der Wundversorgung beachtet werden sollten, darüber informiert die AOK NordWest.
„Egal ob eine Wunde groß oder klein ist, bei einer Verunreinigung besteht das Risiko, dass Keime in die Blutbahn gelangen“, sagt AOK-Niederlassungsleiter Olaf Wilke aus Norderstedt. Besonders gefährlich ist es, sich mit dem Erreger des Wundstarrkrampfs zu infizieren. Das ist eine schwere Erkrankung, bedingt durch das Gift des Tetanus-Bakteriums. Deshalb sollte jeder gegen Tetanus geimpft sein. Nach der Grundimmunisierung sollte der Tetanus-Impfschutz zwischen dem fünften und sechsten sowie zwischen dem neunten und 17. Lebensjahr und dann alle 10 Jahre aufgefrischt werden.
Wie eine Wunde behandelt wird, kommt auf die Tiefe, den Grad der Verunreinigung und das Ausmaß der Verletzung an. Bei großflächigen, tiefen oder schlecht heilenden Wunden sowie schweren Brandverletzungen sollte immer ein Arzt oder Notarzt gerufen werden. Das gilt auch, wenn der Verletzte bewusstlos ist, über Schwindel klagt, stark blutet oder starke Schmerzen hat. Doch auch Bagatell-Verletzungen sollten optimal versorgt werden. Bei oberflächlichen Schnittwunden können die Wundränder mit einem Desinfektionsmittel gereinigt werden. Sind diese glatt und nicht verschmutzt, können sie gut mit einem Pflaster aneinander geklebt werden. So heilt die Verletzung schneller.
Auch kleine oberflächliche, nicht verunreinigte Platzwunden können selbstständig behandelt werden. Um einer Infektion vorzubeugen, kann es sinnvoll sein, die Wunde zu desinfizieren und anschließend mit einer sterilen Auflage abzudecken. Sind Schürfwunden verschmutzt, müssen sie gut gereinigt werden, zunächst mit lauwarmem Leitungswasser. Anschließend sollte die Wunde desinfiziert werden. Kleinere Schrammen können offen heilen, größere Abschürfungen sollten abgedeckt werden mit einer sterilen Kompresse, oder einem Pflaster.
Verbrennungen und Verbrühungen müssen sofort mit sauberem, kühlem (15 bis 20 Grad Celsius) Leitungswasser bis 15 Minuten gekühlt werden, anschließend einen Verband mit steriler Brandkompresse anlegen. Am besten rechtzeitig zum Arzt gehen, wenn sich größere Blasen bilden.
Bildunterschrift: Eltern sind es gewöhnt, bei ihren Kindern kleine Schnitt- und Schürfwunden selbst zu versorgen. Großflächige und tiefe Verletzungen sollte dagegen ein Arzt behandeln. Foto: AOK/hfr.