Bad Bramstedt (em) Die Gemeinde Hardebek ist um eine Attraktion reicher. Sie beherbergt jetzt die seltene und sonnenhungrige Elsbeere, den Baum des Jahres 2011. Der Baum ist eine Spende des Martin-Meiners-Fördervereins für Jugend- und Umweltprojekte (MMF) zum 666-jährigen Jubiläum des Ortes und wird in Zukunft mit seinen ahornartigen Blättern auf dem Dorfspielplatz kühlenden Schatten spenden.
Der in Norddeutschland nur vereinzelt vorkommende und nur wenigen Menschen bekannte Baum gehört zu den Rosengewächsen und schmückt sich im Frühjahr mit kleinen weißen Blüten. Die süßsauren Früchte eignen sich zur Herstellung von Likör, Marmelade und Kompott. Das wertvolle Holz ist besonders hart und glatt. Aus ihm werden besondere Möbel, handgesägte Holzkämme, sowie Musikinstrumente hergestellt.
Die Elsbeere wird 200 bis 300 Jahre alt und erreicht eine Höhe von 25 Metern. Sie ist äußerst trockenresistent und damit der richtige Baum für eine besondere Gemeinde. Die Gemeinde Hardebek feiert in diesem Jahr nämlich ein kurioses Jubiläum. Vor zehn Jahren beging der Ort sein 475-jähriges Bestehen. Allerdings zu Unrecht, wie die Bürgermeisterin Monika Jung durch einen Anruf vom Landesarchiv erfuhr. Denn es tauchten historische Unterlagen aus dem Jahr 1345 auf, die eindeutig belegen, dass schon vor 666 Jahren ein Ort namens „Hardebeke“ existiert hat. Kurzerhand fand in diesem Sommer die 666-Jahr-Feier statt, die mit der Pflanzung der „schönen Else“, wie der Baum umgangssprachlich genannt wird, einen würdigen Abschluss fand.
Die Bürgermeisterin Jung ist von der Baumspende begeistert. Sie hat die Elsbeere zusammen mit dem MMF-Vorsitzenden Hans Peter Sager, dem stellvertretenden Bürgermeister Wolfgang Wilzeck, sowie Wehrführer Jan Wilzeck gepflanzt. Der Martin-Meiners-Förderverein für Jugend- und Umweltprojekte e.V. engagiert sich für Projektarbeiten, Vortrags- und Seminarveranstaltungen, sowie Führungen zu umweltrelevanten Themen, um Kinder und Jugendliche in ihrem eigenverantwortlichen und umweltbewussten Handeln zu fördern. Der Verein ist an Netzwerken mit anderen Institutionen aus Umweltschutz und Umweltbildung beteiligt und fördert sie. Projekte, wie Pflanzwettbewerbe, Nistkasten-Aktionen und Papierschöpfen sind fester Bestandteil der Arbeit für Schulen.
Das Projekt „Dem Abfall auf der Spur“ bringt Kinder mit Unterstützung der Stiftung Sparkasse, die den Bustransfer finanziert, auf die Recyclinghöfe des WZV. Dort erleben Kinder altersgerecht die Welt des Abfalls. Der Verein ist seit 2008 Einsatzstelle für das Freiwillige Ökologische Jahr in Schleswig-Holstein. Die FÖJ-ler sind an allen Projekten aktiv beteiligt. Sie leiten und koordinieren sie. Der WZV gründete den gemeinnützigen Verein 2005 in Gedenken an Martin Meiners, der 17 Jahre lang Vorsitzender der WZV-Verbandsversammlung war. Ziel der Dr. Silvius Wodarz Stiftung und des Vereins Baum des Jahres e.V., ehemals Umweltschutzverein Wahlstedt, ist es, Menschen für die ökologische Bedeutung von Wäldern und Bäumen zu sensibilisieren. Seit 1989 wird im Oktober eines jeden Jahres durch das Kuratorium des Vereins der Baum des Jahres gewählt. Der Verein erstellt Infomaterialien über die einzelnen Pflanzen und macht so die Arten publik. Jede Baumpflanzung trägt zur Arterhaltung, zum Klimaschutz und zur Biodiversität bei. Mit der Elsbeere wurde für das Jahr 2011 ein Publikumsliebling ausgewählt. Der Baum war zuerst kaum bekannt. Er ist inzwischen so beliebt geworden, dass sich der Nachschub über Baumschulen schwierig gestaltet. Zum Baum des Jahres 2012 wurde kürzlich die europäische Lärche erkoren.
Bild: Jetzt steht der Baum sicher der MMF-Vorsitzende Hans Peter Sager gratulierte Hardebeks Bürgermeisterin Monika Jung zum 666-jährigen Gemeinde-Jubiläum und pflanzte mit ihr den Baum des Jahres, die Elsbeere.