Bad Segeberg (em) „Was soll ich denn da, ich bin doch nicht krank und will nicht mit dem Arzt sprechen!“ Das ist die Reaktion vieler Jungen und Mädchen, wenn sie zur Jugend-Gesundheitsuntersuchung J1 gehen sollen. Auch wenn der Arztbesuch vielleicht als peinlich und uncool empfunden wird, ist die J1 dennoch sehr wichtig.
„Die Untersuchung bietet den Jugendlichen im Alter von 12 bis 14 Jahren eine gute Möglichkeit, ihre Gesundheit checken zu lassen. Die Kosten dafür werden von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt“, erklärt AOK-Niederlassungsleiter Helmut Hoffmann aus Bad Segeberg.
Genauso wichtig wie die körperliche Untersuchung ist das persönliche Gespräch. Der Arzt überprüft den Impfschutz und fragt zum Beispiel, ob sich der Jugendliche wohl und integriert fühlt und mit den Veränderungen in der Pubertät klar kommt. Außerdem beantwortet der Arzt Fragen zu Sexualität und Verhütung und gibt wichtige Hinweise zu Themen wie Drogen, Essstörungen und Freundschaft.
Wichtig ist, dass die Jugendlichen selbst entscheiden dürfen, zu welchem Arzt sie gehen wollen: Vielleicht ist das der bisherige Kinderarzt oder der Hausarzt der Familie, vielleicht aber auch der Arzt eines Freundes. Die Eltern sollten die Entscheidung ihres Kindes auf jeden Fall respektieren und auch akzeptieren, wenn das Kind allein dorthin gehen möchte. In diesen Fällen ist es hilfreich, dem Jugendlichen vorher zu erläutern, was auf ihn zukommt. Es geht nicht um Bestehen oder Durchfallen: Der Arzt kontrolliert die normale Entwicklung und berät im persönlichen Gespräch, das selbstverständlich vertraulich ist. Am Tag der Untersuchung sollten die elektronische Gesundheitskarte, der Impfpass und alle Befunde mitgebracht werden, die für den Termin von Bedeutung sind.