Kreis Segeberg (em) Viele Unternehmen sind bei Personalentscheidungen aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Lage vorsichtiger geworden. Die Ferienzeit lässt die Arbeitslosigkeit vorübergehend zusätzlich anwachsen. Im Kreis Segeberg ist die Zahl der Arbeitslosen im August um 158 auf 8.104 Personen gestiegen. Zum Vorjahresmonat liegt die Zahl um 214 Personen höher.
„Neben der verhaltenen Konjunktur kommen in der Ferienzeit vor allem zwei Effekte dazu. Viele Jüngere melden sich vorübergehend arbeitslos, wenn sie keinen direkten Übergang nach Abschluss ihrer Schul- oder Berufsausbildung haben. Manche entscheiden sich bewusst für einen Arbeitgeberwechsel und haben bereits einen neuen Vertrag in der Tasche. Die Unternehmen nehmen hingegen Personaleinstellungen häufig erst wieder zum Ende der Sommerferien vor“, erläutert Ronald Geist, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Elmshorn.
Im letzten Monat wurden dem Arbeitgeber-Service immerhin gleich viele Stellen wie im August 2023 gemeldet. Aktuell sind rund 2.400 Arbeitsstellen im Kreis Segeberg zu besetzen. Davon sind Dreiviertel für qualifizierte Fach- und Führungskräfte ausgeschrieben. Fast 55 Prozent der Arbeitslosen verfügen jedoch über keine aktuell verwertbare Berufsausbildung.
„Eine Berufsausbildung verringert die Gefahr arbeitslos zu werden oder länger zu bleiben. Auch der Verdienst liegt meist höher und die ausgeübten Tätigkeiten sind interessanter und abwechslungsreicher. Vieles spricht für einen Berufsabschluss, auch für Menschen, die bereits im Arbeitsleben stehen. Das Jobcenter und die Arbeitsagentur beraten Arbeitslose, Beschäftigte und Unternehmen zu den Möglichkeiten“, sagt Ronald Geist.
Das Onlineportal „mein NOW“ (www.mein-now.de) bietet Menschen im Erwerbsleben und Arbeitgebern einen zentralen Einstiegspunkt zum Thema berufliche Weiterbildung im Internet. Arbeitslose wenden sich direkt an ihren persönlichen Ansprechpartner/ ihre persönliche Ansprechpartnerin im Jobcenter oder in der Agentur für Arbeit.
Freie Ausbildungsplätze - für einen Ausbildungsvertrag ist es noch nicht zu spät!
Viele Jugendliche starten mit dem September in ihre Ausbildungen. Nicht jeder Ausbildungsbetrieb hat bereits die passende Nachwuchskraft gefunden. Zuletzt waren im Kreis Segeberg noch 292 unbesetzte Ausbildungsstellen gemeldet.
Besonders im Einzelhandel werden noch Nachwuchskräfte gesucht, vorrangig für den Lebensmittelverkauf. Weitere Ausbildungsmöglichkeiten gibt es beispielsweise auch im Bereich Lagerlogistik oder als Medizinische/r Fachangestellte/r. Und im kaufmännischen Bereich liegen ebenfalls noch Angebote vor.
„Bis in den Oktober geben Ausbildungsbetriebe passenden Bewerberinnen und Bewerbern meist eine Chance. Kurzentschlossene können daher auch in den kommenden Wochen noch einen Ausbildungsvertrag abschließen! Die Berufsberatung hilft ein passendes Angebot zu finden. Ausbildungssuchende können sich kurzfristig telefonisch oder online bei uns melden“ erklärt Ronald Geist.
„Unsere Vermittlungsaktivitäten laufen auch jetzt weiter, um möglichst viele junge Menschen mit Betrieben zusammenzubringen“, betont Ronald Geist und führt aus: „Mit Jugendlichen ohne Ausbildungsstelle sprechen wir auch über berufliche Alternativen oder Überbrückungen. Dazu gehören zum Beispiel betriebliche Langzeitpraktika in Form von Einstiegsqualifizierungen, die wir in Zusammenarbeit mit den Kammern initiieren. Diese eröffnen Chancen für einen Einstieg zum nächsten Ausbildungsbeginn.“
Die Internetseite www.arbeitsagentur.de/ausbildungklarmachen führt zum digitalen Selbsterkundungs-Tool „Check-U“, zur Ausbildungsplatzsuche und zur Terminvereinbarung für die Berufsberatung. Beratungstermine gibt es auch telefonisch unter 0800 4555500. Die Arbeitsagentur berät ganz nach Bedarf zu Ausbildung, Studium, Alternativen und Überbrückungsmöglichkeiten.