Bad Segeberg (em) Am Mittwoch, 12. Juli besuchte Gero Storjohann die Südstadt-Apotheke. Nach einer Betriebsbesichtigung der Apotheke und des beeindruckenden High-Tech-Lager-Tansport- und Kontroll-Systems mit dem Inhaber Dr. Michael Noack und Dr. Peter Froese, dem Vorsitzenden des Apothekerverbandes Schleswig-Holstein, wurde über die aktuelle Situation der deutschen Apotheken diskutiert.

Die Apotheker sehen das Gesundheitssystem durch ausländische Versandhändler, die keine Nacht- und Feiertagsdienste und Notfallversorgungen leisten, in Gefahr. Diese verdienen an der Arzneimittelversorgung ohne aufwendige, direkte und individuelle Beratung vor Ort, während in den Apotheken auch individuelle Rezepturen für kranke Kinder, Schwangere, Senioren und chronisch Kranke zu jeder Tages- und Nachtzeit angefertigt werden. Zudem schützen die Apotheker durch ihre professionellen Kontrollen vor lebensgefährlichen Arzneimittel-Fälschungen. Durch ein Urteil des Europäischen Gerichtshofes zugunsten des ausländischen Versandhandels sieht der Apothekerverband das Gesundheitssystem in Gefahr.

Arzneimittel unterliegen in Deutschland einer strengen Preisbindung, müssen also in jeder Apotheke in Deutschland zu den gleichen Bedingungen angeboten werden. Die einheitlichen Preise erfüllen gleich mehrere Zwecke zur Gesundheitsversorgung, ähnlich wie beim Arzt und im Krankenhaus. Dieses Prinzip verhindert, dass es zu einem destruktiven Verdrängungswettbewerb kommt, der zu einer starken Ausdünnung des Apothekennetzes in der Fläche und damit zu einer schlechteren Patientenversorgung führt. Rund 1.500 Briefe haben zu diesem Thema den Bundestagsabgeordneten Gero Storjohann erreicht. Auch aus diesem Grund wird das Thema den Abgeordneten und den Deutschen Bundestag noch nach der Wahl beschäftigen.

Foto: (von links) Dr. Peter Froese, Dr. Michael Noack und Gero Storjohann bei der Betriebsbesichtigung und Systemerklärung.