Bad Segeberg (rj) „Bewegend baltisch“ lautet das Motto des 28. Schleswig-Holstein Musik Festivals (SHMF), das in diesem Jahr aufgrund fehlender Förderung kräftig Federn lassen muss. In Pronstorf und Bad Segeberg dürfen Klassikliebhaber sich trotzdem auf Konzerte freuen.

Die St. Marienkirche, eines der bedeutendsten romanischen Bauwerke in Norddeutschland, bietet in ihrer schlichten Schönheit den idealen Rahmen für Chor- und Kammermusikkonzerte des Festivals. Vestard Shimkus ist am Donnerstag, 15. August, ab 20 Uhr mit einem abenteuerlichen Programm zu hören. Am Klavier spielt er nämlich frech-frivolen Charleston, eine Beethoven-Sonate, Klaviertranskriptionen wagnerscher Opern und eine meditativzarte Landschaftsimpression von Peteris Vasks so etwas bekommt man nur selten zu hören. Ein ganz besonderes Ambiente bietet auch der Kuhstall Pronstorf. Hier ist seit gut einem Jahrhundert die Familie Graf zu Rantzau ansässig. Der alte Kuhstall des Gutes, im Jahre 1845 errichtet, ist am 3. (14 Uhr) und 4. August (11 Uhr) Spielstätte der Musikfeste auf dem Lande. Erste Preisträger des zum 50. Mal stattfindenden Bundeswettbewerbs „Jugend musiziert“ in der Kategorie Violine spielen um Förder- und Publikumspreis. Daneben stehen in Pronstorf klasse Konzerte auf dem Programm: das David Orlowsky Trio und Klaus Paier am Bandoneon mit „S(w)inging Clarinet“ (10. Juli), die „Perfekte Symbiose“ von Baiba Skride (Violine), Linda Skride (Viola), Julian Steckel (Violoncello) und Lauma Skride (Klavier) am 20. Juli, zehn Tage später German Hornsound und Rezitator Björn Bugri sowie Tabea Zimmermann und das Armida Quartett am 14. August in „Viola concertante“. Die Konzerte beginnen jeweils um 20 Uhr.