Bad Segeberg (em) Von Cyberkriminalität zu sprechen wäre zu hoch gegriffen. Dennoch: Der Online-Bestellservice „Sperrmüllabholung“ des Wegezweckverbandes (WZV) ist bedroht. Wilde Abfallsammler, auch Sperrmüll-Fledderer genannt, die vor allem an erlösbringenden, werthaltigen Metallen und Elektrogeräten Interesse haben, würden aktuell das WZV-System missbrauchen, um herauszubekommen, wann und wo der WZV im Kreis Segeberg auf Sperrmülltour ist.

In den letzten Wochen hatte das Unternehmen rund 70 „Spionage-Angriffe“ auf die Sperrmülltermine zu verzeichnen. Dabei gehen die Späher ganz systematisch und gezielt vor: Sie suchen im Internet „echte“ Namen aus den Ortschaften, in denen sie auf wilde Sammeltour gehen wollen, geben diese ein und brechen den Bestellvorgang ab, sobald sie die Sperrmülltermine erreicht haben. „Wir wollen den Service erhalten, den wilden Sammlern aber einen Riegel vorschieben“, so der Leiter der WZV-Abfallwirtschaft, Torsten Höppner. Konsequenz: Für jeden Bestellvorgang gibt es jetzt ein nur einmal gültiges Passwort, das per E-Mail an den Kunden geht.