Bad Segeberg (em) Jährlich sterben bundesweit rund 27.000 Menschen an den Folgen einer Darmkrebserkrankung, in Schleswig-Holstein sind es rund 1.000. Durch Früherkennung könnten nahezu alle Darmkrebsfälle verhindert oder geheilt werden. „Leider nutzen immer noch viel zu wenige Menschen die Darmkrebs-Früherkennung", erklärt AOK-Niederlassungsleiter Helmut Hoffmann aus Bad Segeberg. Anlässlich des „Darmkrebsmonats März“ appelliert Hoffmann an alle Bad Segeberger, die gesetzliche Vorsorgeuntersuchung ab dem 50. Lebensjahr wahrnehmen.

Deutschland hat im internationalen Vergleich eines der umfangreichsten Früherkennungsprogramme für Darmkrebs. Da nach Informationen des Deutschen Krebsforschungszentrums und des Robert-Koch-Instituts besonders ältere Menschen von Darmkrebs betroffen sind, wird eine Früherkennungsuntersuchung zur Darmkrebsvorsorge ab dem 50. Lebensjahr empfohlen. „Ab einem Alter von 50 Jahren haben Frauen und Männer jedes Jahr Anspruch auf einen kostenlosen Stuhlbluttest“, so Helmut Hoffmann. Außerdem übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen im Rahmen der Vorsorge durch ambulant tätige Ärzte für ihre Versicherten ab dem 55. Lebensjahr zwei Darmspiegelungen (Koloskopien) im Abstand von zehn Jahren. Als Alternative zu einer Darmspiegelung kann auch der Papierstreifentest auf verborgenes Blut im Stuhl im 2-jährigen Rhythmus durchgeführt werden. „Die Teilnahme an den gesetzlichen Früherkennungsuntersuchungen ist gering: Laut Statistischem Bundesamt nutzen rund 16,1 Prozent der Frauen und 11,8 Prozent der Männer die Chance zur Vorsorge“, so Helmut Hoffmann. Praxisgebühren fallen bei allen Krebsfrüherkennungsuntersuchungen nicht an.

Fast immer entsteht Darmkrebs aus gutartigen Wucherungen auf der Darmschleimhaut. Das Tückische daran ist, dass der Krebs im Frühstadium keine Beschwerden verursacht und oft jahrelang im Darm wächst. Wird dieses Wachstum frühzeitig erkannt und behandelt, liegt die Heilungschance bei über 90 Prozent. Doch warum gehen so wenig Menschen zur Vorsorge? Die Hauptgründe sind Angst vor der Untersuchung und fehlendes Wissen über die Chancen der Vorsorge.

Bereits zum 11. Mal steht der März in ganz Deutschland im Zeichen der Darmkrebsvorsorge.