Bad Segeberg (em) Ein Jahr Bauzeit und Kosten in Höhe von rund 1,4 Millionen Euro für den (Um-)Bau und 500.000 Euro für die technische Innenausstattung später: Die neuen Werkstätten, Labore und Klassenräume für die Berufsschüler im Ausbildungsberuf Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik (SHK) am Berufsbildungszentrum (BBZ) sind fertiggestellt.
Mit den technischen Neuerungen und der modernen Ausstattung spielt das BBZ nun landes- und sogar bundesweit an der Spitze der Top-Schulen mit. „Baulich haben wir heute den offiziellen Schlusspunkt gesetzt. Gleichzeitig fällt heute aber auch der Startschuss für etwas Neues, das für inhaltliches Erleben und Zukunftsfähigkeit steht“, sagte Landrat Jan Peter Schröder am Mittwoch bei der feierlichen Einweihungsfeier.
„Die Auszubildenden können jetzt optimal auf die Anforderungen ihres Ausbildungsberufs vorbereitet werden“, sagte BBZ-Schulleiter und -geschäftsführer Heinz Sandbrink. Es sei nun möglich, an Simulationswänden und mit Originalgeräten zu arbeiten, um so das notwendige Knowhow über zukunftsweisende Technologien von der Pike auf zu lernen. Auch der Bereich „Erneuerbare Energien“, der unter anderem Solaranlagen und Wärmepumpen beinhaltet, ist nun fester Bestandteil im Stundenplan. „Unser BBZ ist Modell für andere berufliche Schulen in Norddeutschland“, so Sandbrink. Aus seiner Sicht ist es wichtig, „dass wir in der Metropolregion Hamburg gut aufgestellt sind, um eine Abwanderung in die Hansestadt zu verhindern. Wir müssen zeigen, dass wir mindestens genauso gut sind.“
Aus vorher 90 Quadratmetern Fläche, die für die Praxis zur Verfügung standen, sind nun mehr als 300 geworden. Die Zahl der praktischen Arbeitsplätze hat sich verdoppelt, so dass die Schülerinnen und Schüler jetzt öfter selbst zu den Werkzeugen greifen können, statt nur zuzusehen. „Learning by doing“, lautet das Motto.
Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik tragen eine besondere Verantwortung für die Sicherung der menschlichen Lebensgrundlagen. Dabei steht eine nachhaltige Energie- und Ressourcennutzung im Mittelpunkt. Mit Blick auf modernste Techniken benötigen die Auszubildenden eine Beratungskompetenz, die sie nur durch Wissen erlangen können. „Unser Ziel ist es, die Theorie bestmöglich mit der Praxis zu verknüpfen“, sagt Fachlehrer Stefan Zeuch, der seitens des BBZ maßgeblich an der Umsetzung des Bauvorhabens beteiligt war.
Zu den Gästen der Veranstaltung gehörten unter anderem der Präsident der Handwerkskammer Lübeck, Günther Stapelfeldt, der Innungsobermeister der Innung Sanitär-, Heizung und Klimatechnik (SHK) für den Kreis Segeberg, Lars Krückmann, sowie die ausführenden Handwerksbetriebe. Im Zuge der Baumaßnahme wurde auch der Bereich für das Malergewerk vergrößert und modernisiert. Auch die Tischler erhielten einen zusätzlichen Bereich für die Aufnahme der Plattensäge. Material kann künftig durch eine Rolltoranlage angeliefert werden.