Bad Segeberg (em) Für eine ganze Reihe an Junggesellen gab es einen Grund zum Jubeln: Sie haben bei den schleswig-holsteinischen Landesmeisterschaften in ihrem Beruf einen der ersten drei Plätze belegt.

Wie in jedem Jahr maßen sich bei den Landesmeisterschaften in den Bauberufen diejenigen, die bei ihren Gesellenprüfungen im Sommer durch besonderes gute Leistungen überzeugt hatten. Beim ganztägigen Wettbewerb in Neumünster traten sie gegen ihre Kollegen in ihren jeweiligen Berufen auf Landesebene an und lösten die an sie gestellten Aufgaben. Insgesamt waren unter den Teilnehmern neun Maurer, 15 Zimmerer und ein Fliesenleger.

Bester Fliesenleger in Schleswig-Holstein wurde Abdulali Ahmadi aus Neumünster. Im Zimmerer-Handwerk sicherte sich Jens Petersen aus Buchholz den Titel. Bei den Maurern wurde Christian Fischer aus Harmsdorf erster Landessieger. In Schleswig-Holstein gab es in diesem Jahr, hierzu zählen die Prüfungen im Winter 2018/19 und im Sommer 2019, folgende Prüflingszahlen: 209 Maurer, 299 Zimmerer und 31 Fliesenlegern. „Die jungen Handwerker haben mit ihrer Arbeit, ihren Leistungen und ihrer Ausdauer bewiesen, dass es sich lohnt, sich für eine Idee stark zu machen und sich anzustrengen. Das verdient Respekt und Anerkennung“, erklärte Thorsten Freiberg, Vorstandsvorsitzender des Baugewerbeverbandes Schleswig-Holstein.

Der praktische Leistungswettbewerb dauerte acht Stunden bei den Fliesenlegern, acht Stunden bei den Zimmerern und sechseinhalb Stunden bei den Maurern. Es mussten sehr anspruchsvolle Aufgaben gelöst werden: das Fliesen einer vorgegebenen Wandfläche im Dünnbett aus selbst geschnittenen Steingutfliesen in drei Farben im Muster eines Klechs, das Mauern eines Ziermauerwerks mit dem Motiv Gebirge und einem stilisierten Funkturm obenauf, das Zimmern eines Dachmodells, einer Walmdachecke mit Gratsparren und steigender Fußfette (Schwelle). Nach Begutachtung und Bewertung der Arbeiten durch die unabhängige Jury konnten die Werkstücke im Aus- und Fortbildungszentrum Bau der Innung des Baugewerbes Neumünster besichtigt werden.

Die besten Junggesellen ihres Gewerks aus drei weiteren Berufsgruppen hatten bereits im Vorfelde ihr Können gezeigt. Sie wurden gemeinsam mit den Teilnehmern in Neumünster geehrt. Die jeweils ersten Landessieger sind David Unger, Fehmarn, im Straßenbauer- Handwerk, Maximilian von Buch, Schwarzenbek, im Beton- und Stahlbetonbauer-Handwerk, Jan Roehl, Nortorf, im Brunnenbauer-Handwerk.

Die Landesmeisterschaften werden alljährlich vom Berufsförderungswerk des schleswigholsteinischen Baugewerbes e.V./Baugewerbeverband Schleswig-Holstein gemeinsam mit einer Innung ausgerichtet, der Veranstaltungsort ist alternierend. In diesem Jahr fand der Wettbewerb in Neumünster statt, Mitveranstalter ist die Innung des Baugewerbes Neumünster, unterstützt wurde der Wettbewerb von der Kreishandwerkerschaft Mittelholstein.

Die offizielle Siegerehrung der Landessieger wurde am Abend im Rahmen des Handwerkerabends im Aus- und Fortbildungszentrum Bau - Bildungsstätte Bau Neumünster - abgehalten. Sie wurde von Obermeister Lothar Kutkowsky, Innung des Baugewerbes Neumünster, eröffnet.

In seinem Grußwort wandte sich Wolf Rüdiger Fehrs, Mitglied des Landtags, CDU, direkt an die Teilnehmer des Leistungswettbewerbs: „Sie haben hier tolle Leistungen erbracht und dafür möchte ich Ihnen gratulieren. Sie sind Vorbild für andere Lehrlinge und auch für Schüler, die motiviert werden, sich für einen Bauberuf zu entscheiden.“ Des Weiteren lobte Fehrs die Ausund Weiterbildung im deutschen System, die weltweit vorbildlich sei.

Thorsten Freiberg überreichte im Namen des Berufsförderungswerkes des schleswigholsteinischen Baugewerbes e.V. gemeinsam mit Obermeister Lothar Kutkowsky die Preise und Urkunden an die neuen Landessieger. Dem Nachwuchs gab er nicht nur seine besten Wünsche mit auf den Weg, sondern auch den Appell, sich bei Freunden und Bekannten für eine Ausbildung im Bauhandwerk stark zu machen. „Sie haben die Fähigkeiten und das Fundament in der Ausbildung mitbekommen, nun liegt es an Ihnen, die guten Perspektiven zu nutzen. Am Bau stehen alle Türen offen.“ Außerdem dankte Freiberg auch den Ausbildungsbetrieben und den Überbetrieblichen Ausbildungsstätten für ihre hervorragenden Leistungen. Der Dank galt auch den Sponsoren und Förderern.

Der in der jeweiligen Berufssparte ermittelte 1. Landessieger der Landeswettbewerbe wird für die Teilnahme am den Deutschen Bundesmeisterschaften benannt. Dieser Bundesleistungswettbewerb wird in diesem Jahr vom 09. bis 11. November in Bad Zwischenahn (Niedersachsen) stattfinden.