Neumünster (em) Im Wettbewerb auf Landesebene kämpften neun herausragende Gesellinnen und Gesellen live auf der Nordbau um den Titel. Sie alle sind die Besten ihrer Innung, zum Bundesentscheid darf aber nur eine Handwerkerin: Jaqueline Edier.
Die 22-Jährige hat bei Günther Witt in Kiel gelernt und freute sich riesig über die Auszeichnung ihrer Fähigkeit. „Ich möchte auf jeden Fall Schleswig-Holstein beim Bundeswettbewerb vertreten, denn ich mag die Herausforderung“, sagte die Gesellin. Herausfordernd waren auch die Bedingungen des Landeswettbewerbs, der über drei Tage im Rahmen der Nordbau bei Publikumsverkehr und hohen Temperaturen stattfand. „Wir mussten alle die Konzentration halten und zugleich auf Fragen der Besucher eingehen. Besonders die Hitze hat mir zu schaffen gemacht, denn der Lack hat auf die Temperaturen reagiert. Aber das liebe ich: auch in schwierigen Situationen eine Lösung zu finden“, erklärte Jacqueline Edier.
Lebendige Werkstatt
Bereits zum neunten Mal fand im Rahmen von Nordeuropas größter Baumesse der Landesleistungswettbewerb der Maler und Lackierer statt, Landesinnungsmeister Ralph Bellendorf erklärte den Hintergrund der öffentlichen Arbeit: „Wir möchten den Menschen unseren schönen Beruf als lebendige Werkstatt zum Anfassen präsentieren. Ihr Gesellen habt euch als Botschafter für unser farbiges Handwerk bewiesen und habt damit auch eine tolle Öffentlichkeitsarbeit geleistet.“
Von Dienstag bis einschließlich Freitag lebten und arbeiteten die jungen Maler und Lackierer in Neumünster in Klausur. Sie wohnten gemeinsam in zwei Hotels und arbeiteten Vollzeit auf der NordBau an ihren Werkstücken. Sie stammten aus ganz Schleswig-Holstein und haben bei den Gesellenprüfungen je als Beste ihrer Innung abgeschlossen.
Das waren die Anforderungen
Die Vorgabe lautete, fünf Platten zu bearbeiten: eine Tapezierarbeit, eine Lackierung mit Schablone, eine Spachteltechnik, eine Stuckarbeit und eine frei wählbare Gestaltung. Knut Postel von der Bewertungskommission schilderte, worauf er und die anderen Juroren bei der Begutachtung der fertigen Proben geachtet hat: „Wichtig sind uns die Genauigkeit und Sauberkeit der Ausführungen sowie das Gesamtbild. Alle Teilnehmer haben tolle Arbeiten geliefert, man sieht, dass sie wirklich etwas drauf haben.“
Gemeinschaft zählt
Neben Fachkompetenz, dem Umgang mit Leistungsdruck und der Öffentlichkeit haben die Handwerker und Handwerkerinnen zudem großen Teamgeist bewiesen, wie Celina Berghaus schilderte: „Wir sind eine bombastische Gemeinschaft, bei uns gab es ein Miteinander, kein Gegeneinander.“
Den zweiten Platz belegte Kim-Ole Ploog aus Marne (Innung Dithmarschen, Malereibetrieb Ole Ploog), als Drittbester wurde Alina Schäfe aus Fleckeby (Innung Rendsburg-Eckernförde, Malereibetrieb Andreas Blötz) ausgezeichnet. Alle drei Sieger bekamen große Werkzeugkisten als Präsente überreicht.
Vom 10. bis 13. November 2024 findet die Deutsche Meisterschaft im Maler- und Lackiererhandwerk in Fulda statt.
Das sind die Gewinner und Teilnehmer:
1. Jacqueline Edier (Innung Kiel, Günther Witt, Kiel)
2. Kim Ole Ploog (Innung Dithmarschen, Ole Ploog)
3. Alina Schäfe (Innung Rendsburg-Eckernförde, Andreas Blötz)
4. Plätze: Philipp Seidenberg (Innung Kreis Herzogtum-Lauenburg, Sven Kaack), Clarissa Vivien Jaqueline Runge (Innung Lübeck, Andreas Graner), Celina Berghaus (Innung Kreis Segeberg, Ernst und Jan Bunge), Bastian Sorge (Innung Flensburg-Schleswig, Malerei Heisch), Johanna Schmidt (Innung Stormarn), Marie Otto (Sylter Innung, HWP Handwerkspartner)
Foto: Alle neun Gesellen sind die landesweit besten Absolventen ihrer Innung.