Bad Segeberg (em) Es gibt Berufe, in denen Frauen eher selten vertreten sind. Das soll der bundesweit stattfindende Girls’ Day ein Berufsorientierungstag für Mädchen ändern.

Auch der WZV (Wege-Zweckverband der Gemeinden des Kreises Segeberg) war beim Girls‘ Day erneut dabei und öffnete seine Türen für technisch-interessierte Mädchen. Gleich zwölf Mädchen nutzten die Chance und tauschten die trendige Jeans gegen eine orange Latzhose der Profis in Orange. Sie erfuhren unter anderem wie spannend die Arbeit auf einem Recyclinghof ist und mit welch großem Werkzeug in der Kfz-Werkstatt hantiert wird. Zwei Mädchen gingen schon früh morgens mit der Tiefbaukolonne auf Straßensanierungs-Tour und eine Schülerin nahm den Kampf mit Bits und Bytes in der IT-Abteilung auf. „Wir durften uns einen WZV-LKW von unten ansehen und bekamen erklärt, was sich wo befindet“ verrieten Marie Matutat und Kristin Schubert (7. Klasse, Schule am Burgfeld,).

Mithilfe von großem Werkzeug durften sie die Hydraulikpumpe betätigen, die das Fahrerhaus kippt. „Da ist schon eine Menge Kraft und Ausdauer gefragt“, spornte sie Kfz-Mechatroniker-Azubi Pascal Karnatz zum Durchhalten an, bevor er den beiden den nun sichtbaren Motor erklärte. Währenddessen waren Charlotte Warnke und Luisa Brinkmann (7. Klasse, Schule am Burgfeld) auf dem Recyclinghof dem Abfall auf der Spur und sorgten mit dem Besen für Ordnung. „Wir haben gelernt, wie wichtig die Rohstoffrückgewinnung ist, denn die Ressourcen auf der Erde sind ja begrenzt“, zeigten sich die beiden vom Sortiersystem des WZV beeindruckt.

Beeindruckt waren auch Lisa Wrobel und Lina Blunck, die bei Anja Gottschalk, der Sachgebietsleiterin für das Sonderabfall- Zwischenlager gelandet waren. Dort durften sie Feinchemikalien anhand der Stoffbezeichnung in eine Liste aufnehmen. Diese Liste wird auf die Transportfässer geklebt, so dass der Inhalt bei der späteren Verbrennung bekannt ist. Und da es sich um Gefahrgut handelt, mussten beide Schutzhandschuhe und eine Sicherheitsbrille tragen. Freudestrahlend kam auch Sophie Hagelstein (6. Klasse, Städtisches Gymnasium Bad Segeberg) von ihrer Arbeit mit Frank Müller zurück. „Wir haben uns um die Fugensanierung der Kreisstraße28 gekümmert“, erzählte sie stolz. Dabei wurden Fahrbahnrisse zwischen Kattendorf und Winsen mit Bitumen ausgegossen und mit Split abgestreut.

Ob sie ihren Traumberuf als Straßenwärterin, Kraftfahrzeugmechatronikerin oder Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft gefunden haben, wissen die 12 bis 14-jährigen Mädchen aber noch nicht. Spannend war der Tag beim WZV aber auf jeden Fall und eine gelungene Abwechslung zum Schulalltag. Darin waren sich die „Girls“ einig, als sie am Schluss mit ein paar WZVGeschenken den Heimweg antraten.

Foto: Mit vereinten Kräften geht es besser. Kraft und Ausdauer waren bei Kristin Schubert (li.) und Marie Matutat gefragt um die um die Stellschraube der Hydraulikpumpe zum Kippen des Fahrerhauses am WZV- LKW bewegen zu können.