Bad Segeberg (em) Auf der Deponie Damsdorf/Tensfeld des WZV (Wege-Zweckverband der Gemeinden des Kreises Segeberg) herrscht zurzeit Hochbetrieb. Pro Tag kommen 24 Großcontainer und 10 Abfallsammelfahrzeuge des WZV um Hausmüll aus Hamburg und dem Kreis Segeberg im Kurzzeitzwischenlager abzukippen. Der Grund: Die Müllverbrennungsanlage in Stapelfeld wird zurzeit gewartet und repariert.

Das WZV-Zwischenlager auf der Deponie Damsdorf/Tensfeld ist eine abfallwirtschaftlich sinnvolle und hilfreiche Einrichtung für Hamburg und Schleswig-Holstein. Für kurze Zeit findet Hausmüll hier einen Lagerplatz, wenn technische Anlagen, aus welchen Gründen auch immer, außer Betrieb sind.

„Wir stellen unser Zwischenlager in jedem Jahr zur Verfügung, wenn die Hamburger Verbrennungsanlagen turnusmäßig gewartet werden. Bei einer normalen Revision reicht es aus, wenn wir nur einen Teil, rund 100 Tonnen Hausmüll pro Tag, aus dem Kreis Segeberg hier solange lagern, bis die Anlagen wieder angefahren werden“, sagt Deponieleiter Rainer Betten. Doch in diesem Jahr hatten die Stapelfelder Pech. Während eine Verbrennungslinie wegen Wartungsarbeiten still gelegt worden war, fiel die zweite Verbrennungslinie aus und damit war der Anlagenbetrieb stark eingeschränkt. Da sind die vom Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (LLUR), der obersten Aufsichtsbehörde des WZV, genehmigten Zwischenlager-Kapazitäten und die technische und personelle Ausstattung des WZV eine willkommene Hilfe. Denn der Hausmüll ist nicht zu stoppen er fällt tagtäglich an. In den letzten vier Wochen sind 3.000 Tonnen Hausmüll ins Zwischenlager auf der Deponie Damsdorf/Tensfeld gekommen. Genehmigt ist vom LLUR eine Gesamtjahresmenge von 17.000 Tonnen. Die unerwarteten zusätzlichen Einnahmen, die der WZV erzielt, kommen seinen Kunden im Rahmen der jährlichen Tarifkalkulation zu gute.

Sobald die Stapelfelder Anlage wieder läuft, wird das Lager geräumt. Denn, bereits seit Juni 2005 darf Hausmüll nicht mehr direkt auf Deponien entsorgt werden. Er muss zunächst verbrannt oder vorbehandelt werden. Der WZV hat darüber einen Vertrag „Müll gegen Schlacke“ mit den Hamburger Verbrennungsanlagen. Der Bad Segeberger Hausmüll wird in Hamburg verbrannt, die Schlacken, die Reste der Hausmüll-Verbrennung, werden in Damsdorf/Tensfeld deponiert.

Foto: Mit Großcontainern wird der Hausmüll aus Hamburg ins Zwischenlager der Deponie Damsdorf angeliefert. Mit einer Raupe wird der Hausmüll verteilt und mit einem Kompaktor vom WZV verdichtet, damit er nicht vom Wind weggetragen werden kann.