Bad Segeberg (em) Das Jahr 2013 beginnt mit einem deutlichen Anstieg der Arbeitslosenzahlen. Im Januar waren in den Kreisen Pinneberg und Segeberg 1.600 Personen mehr arbeitslos als Ende 2012. Dies bedeutet einen Anstieg um 10,7 Prozent zum Dezember.

„Zum Beginn des Jahres meldeten sich viele Menschen aus witterungsabhängigen Berufen arbeitslos. Auch das Ende des Weihnachtsgeschäftes und das Auslaufen befristeter Arbeitsverträge waren wie jedes Jahr spürbar. Der Anstieg im Agenturbezirk bewegt sich gleichwohl auf dem Niveau des Vorjahres“, sagte Thomas Kenntemich, Leiter der Agentur für Arbeit Elmshorn. Aufgrund des anhaltenden Winterwetters meldeten sich viele Arbeitnehmer aus den Bau- und Baunebenberufen sowie dem Garten- und Landschaftsbau im Januar arbeitslos. Da in diesen Branchen überwiegend Männer beschäftigt sind, stieg ihre Arbeitslosigkeit im Januar um 13,7 Prozent (Kreis Pinneberg: +14,0 Prozent; Kreis Segeberg: +13,2 Prozent) besonders an. Besonders gute Chancen besaßen die arbeitslosen Jugendlichen unter 20 Jahren. Ihre Arbeitslosigkeit ging im Agenturbezirk innerhalb eines Jahres um 21,9 Prozent zurück (Kreis Pinneberg: -24,5 Prozent; Kreis Segeberg: -17,2 Prozent).

Die Aufnahmefähigkeit des Ausbildungs- und Arbeitsmarktes hat sich für die Jugendlichen gegenüber den Vorjahren verbessert. „Die Wirtschaftskrise hatte bislang nur geringe Auswirkungen auf unseren regionalen Arbeitsmarkt. Darauf sollten wir uns nicht ausruhen. Die Märkte werden immer internationaler, die Veränderungszyklen immer kürzer und die Informationswege immer schneller. Nur durch ständige Anpassung werden Unternehmen und Arbeitnehmer konkurrenzfähig bleiben. Ausbildung, Qualifizierung und Fachkräftegewinnung werden mehr und mehr zu den Topthemen am Arbeitsmarkt“, so Thomas Kenntemich.

Im Kreis Segeberg waren im Januar 7.358 Männer und Frauen arbeitslos. Damit stieg die Zahl um 712 oder 10,7 Prozent zum Vormonat. Gegenüber dem Vorjahr liegt die Zahl um 374 Personen oder 5,4 Prozent höher. Die Arbeitslosenquote ist von 4,8 Prozent im Vormonat auf 5,3 Prozent gestiegen. Vor einem Jahr hatte sie 5,0 Prozent betragen. Im Kreis Segeberg meldeten sich im Januar 1.011 Menschen aus einer Beschäftigung neu arbeitslos. Dies sind 49,3 Prozent mehr als im Dezember. Von den insgesamt 7.358 Arbeitslosen betreute die Agentur für Arbeit (Arbeitslosenversicherung) im Januar 3.347. Damit ist die Zahl um 428 Personen oder 14,7 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen. Es waren 289 Personen oder 9,5 Prozent mehr als vor einem Jahr bei der Arbeitsagentur gemeldet. Bei den Jobcentern (Grundsicherung) wurden 4.011 arbeitslose Männer und Frauen registriert, dies waren 284 oder 7,6 Prozent mehr als im Dezember.

Gegenüber dem Vorjahresmonat stieg die Zahl um 85 Personen oder 2,2 Prozent. Zu den 7.358 Arbeitslosen kamen im Januar 1.665 weitere Menschen, die ohne Arbeit sind. Insgesamt 9.023 Personen befanden sich damit im Kreis Segeberg in Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung ist in den letzten zwölf Monaten um 110 Personen gesunken. Damit ging die Zahl gegenüber Januar 2012 um 1,2 Prozent zurück. Im Januar sind saisonal bedingt meist weniger offene Stellen zu besetzen. Auch in diesem Jahr machte sich auf dem Stellenmarkt das anhaltende Frostwetter bemerkbar. Arbeitgeber gaben dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Elmshorn und des Jobcenters Kreis Segeberg 344 sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen zur Besetzung auf. Das sind 158 weniger als im Dezember (-31,5 Prozent). Gegenüber 2012 wurden 14 oder 3,9 Prozent weniger Stellen im ersten Monat des Jahres zur Besetzung aufgegeben. Die gedämpfte Konjunktur hatte im Kreis Segeberg zum Beginn des Jahres kaum Auswirkungen auf die Stellenmeldungen. Ihre Zahl war bereits über die letzten Monate deutlich gesunken.