Bad Segeberg. Die Vorzeichen für einen tollen Nachmittag im Wilden Westen waren optimal: strahlende Sonne, eine kühle Brise und jede Menge Vorfreude auf Winnetou und Old Shatterhand bei den Karl-May-Spielen. Doch dann merkte Carsten Lüthje aus Hasloh im Kreis Pinneberg, dass sich das sogar noch toppen lässt. Als 300.000. Besucher des Abenteuers „Halbblut“ erhielt er einen Geldpreis von 3.000 Euro.
Kaum hatte Familie Lüthje das Bad Segeberger Freilichttheater am Kalkberg betreten, war Geschäftsführerin Ute Thienel zur Stelle. „Sie sind unser 300.000. Besucher!“, eröffnete die Karl-May-Chefin dem verdutzten Familienvater. Anstatt zum Sitzplatz ging es in den Besprechungsraum im Verwaltungsgebäude der Karl-May-Spiele – dorthin, wo zu Beginn der Proben die Schauspieler ihre Texte üben.
Dort erfuhr Carsten Lüthje, was er gewonnen hatte. „Wir beteiligen Sie mit einem Cent an jeder bisher verkauften Eintrittskarte“, sagte Ute Thienel. „Sie bekommen von uns 3.000 Euro!“ Symbolisch überreichte die Karl-May-Chefin einen Jutesack mit Dollar-Symbol. Darin war aber nur eine kleine Anzahlung enthalten. Die ganzen 3.000 Euro in Cent-Münzen könnte kein Mensch tragen, denn das wären rund 690 Kilogramm. Carsten Lüthje war von dem unerwarteten Geldsegen beeindruckt. „Das ist aber viel!“
Ins Karl-May-Abenteuer stürzte sich der Familienvater mit Ehefrau Heike, Sohn Carl (13) und Tochter Martha (9). „Dass wir das letzte Mal hier waren, ist ein paar Jahre her – vor Corona“, schilderte Carsten Lüthje. Für Tochter Martha sei es der erste Besuch im Wilden Westen von Bad Segeberg. „Die Karten haben wir im Frühjahr gekauft. Man muss ja rechtzeitig bestellen.“ Familie Lüthje saß in Block H dicht über dem „Mittelring“, auf dem Alexander Klaws als Winnetou mitten durch die Publikumstribüne reitet.
Aber auch für die Karl-May-Spiele war es ein sehr freudiger Tag, wie Produktions- und Spielleiter Stefan Tietgen die 7.200 Zuschauer vor Beginn der Nachmittagsvorstellung wissen ließ. Denn die Spiele schließen an die sehr guten Besucherzahlen der vergangenen Jahre an. Wegen des verregneten Julis wurde die 300.000er Marke zwei Vorstellungen später erreicht als im Vorjahr, aber zwei Vorstellungen früher als 2023.
„Es ist überwältigend, wie groß die Begeisterung für die Karl-May-Spiele auch in diesem Jahr ist“, sagte Ute Thienel. „Es macht dem Team große Freude, für solch ein tolles Publikum zu spielen. Wir haben ein oft nahezu ausverkauftes Theater und Gäste, die glücklich nach Hause gehen.“
Ein wichtiger Tipp für alle, die das Stück noch sehen möchten: Auch wenn die Vorstellungen sehr gut gebucht sind, ist es kein Problem, noch Eintrittskarten zu bekommen. Besonders am Nachmittag ist dies gut möglich – aber auch in manchen Abendvorstellungen. Sollte eine Aufführung bis auf wenige Einzelplätze ausgebucht sein, gibt es noch den unnummerierten Block F, in dem mehrere Personen zusammensitzen können. Für diesen Bereich werden Tickets ausschließlich telefonisch (01805/952111) sowie an der Tages- beziehungsweise Abendkasse zu einem sehr günstigen Preis (Erwachsene: 19,50 Euro / Kinder: 17,50 Euro) verkauft.
Noch bis zum 7. September wird „Halbblut“ im Bad Segeberger Freilichttheater am Kalkberg gezeigt: donnerstags, freitags und samstags ab 15 und 20 Uhr sowie sonntags ab 15 Uhr. Prominente Hauptdarsteller sind Alexander Klaws („Winnetou“), Francis Fulton-Smith („Charles Leveret“) und Sonja Kirchberger („Donna Leveret“). Nähere Informationen und Tickets sind auf www.karl-may-spiele.de zu bekommen.