Kreis Segeberg / Kreis Pinneberg (em) Wie das Innenministerium auf Anfrage der Piraten mitteilt, sollen die Kreise Pinneberg und Bad Segeberg ab Oktober wieder zu Gefahrengebieten erklärt werden, um Wohnungseinbrüchen zu begegnen.

Der Innenexperte der Piraten im Landtag Patrick Breyer kritisiert die Maßnahme als „hilfloses Stochern im Nebel“ und „Generalverdacht gegen Autofahrer“: „Das Innenministerium konnte mir bis heute keinen einzigen Einbrecher nennen, der bei einer verdachtslosen Sichtkontrolle gestellt worden wäre. Es ist bezeichnend, dass in Lübeck ohne Gefahrengebiet auch nicht weniger Wohnungseinbrüche aufgeklärt werden. Verdachtslose Kontrollen vermitteln eine bloße Illusion von Sicherheit und vergeuden polizeiliche Arbeitskapazitäten, die an anderer Stelle besser eingesetzt wären. Das von Dr. Stegner zu verantwortende Gesetz zu verdachtlosen Kontrollen in Gefahrengebieten verstößt gegen die Grundrechte unverdächtiger Bürger. Deshalb fordern wir Piraten die unverzügliche Abschaffung. Wirksamer Schutz gegen die zunehmenden Wohnungseinbrüche sieht anders aus: Wohnungen müssen technisch gegen Einbruch gesichert werden, denn in solche Wohnungen wird dreißig Mal seltener eingebrochen. Längere Abwesenheiten sollten nach außen nicht erkennbar sein. Und schließlich muss Hinweisen auf Täter gezielt nachgegangen werden. Polizeiliche Präsenz ist gut, aber bitte nicht zur Kontrolle unverdächtiger Bürger! Gerade weil Wohnungseinbrüche oft schwerwiegende Folgen für die Betroffenen haben, ist ein hilfloses Stochern im Nebel nicht zielführend und als Simulation von Sicherheit potenziell kontraproduktiv.“