Kreis Segeberg. Gute Nachrichten für die Geschichtsbewahrer*innen im Kreis Segeberg: Beim jüngsten Treffen der Archivarinnen und Archivare in Sülfeld konnte Kreisarchivarin Ina Czub verkünden, dass sie beim Landesministerium für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur erfolgreich Fördermittel zum Erhalt schriftlichen Kulturgutes eingeworben hat. Diese ermöglichten die Anschaffung von zwei professionell ausgestatteten Notfallboxen.
„Die mobilen Boxen sind prall gefüllt mit allem, was im Krisenfall zählt: Schutzausrüstung, Reinigungs- und Verpackungsmaterial, Werkzeug, Beleuchtung und Dokumentationshilfen“, sagt Czub. „Sie leisten schnelle Erste Hilfe fürs Kulturgut, unterstützen dabei, Schäden an wertvollen Archivalien einzudämmen und bedrohte Bestände fachgerecht zu bergen.“
Besonders profitieren sollen die vielen kleineren Amts- und Gemeindearchive im Kreis, die meist ehrenamtlich betreut werden und selten über eigene Mittel für eine solche Ausstattung verfügen. „Viele engagieren sich mit großem Herzblut für unsere gemeinsame Geschichte – oft mit sehr begrenzten Ressourcen“, weiß die Kreisarchivarin. „Mit den Notfallboxen möchten wir gezielt unterstützen und im Ernstfall nicht nur Material, sondern auch Erfahrung bereitstellen.“
Auch aus den Reihen der Ämter und Gemeinden wurde die Initiative mit großem Zuspruch aufgenommen. Florian Hroch, Archivbetreuer im Amts- und Gemeindearchiv Kisdorf, betont: „Für uns ist das eine enorme Hilfe. Im Fall der Fälle wissen wir, dass wir nicht allein dastehen, sondern auf die Unterstützung des Kreisarchivs zählen können.“
Die beiden Boxen werden zentral im Kreisarchiv Segeberg vorgehalten und können bei Bedarf kurzfristig angefordert werden. Ergänzend plant das Kreisarchiv künftig Schulungen und Beratungsangebote, um das Wissen zur Notfallvorsorge und Schadensprävention zu stärken. „Alle unsere Archive im Kreis – ob groß oder klein – bewahren historisch höchst relevante Unterlagen. Es ist unser gemeinsames Ziel, diesen reichen Quellenschatz für kommende Generationen zu sichern“, sagt Czub.
Die Kosten belaufen sich auf rund 2.700 Euro. Finanziert wurde das Projekt zu 75 Prozent vom Land Schleswig-Holstein, den Rest trägt der Kreis. „Ich hoffe natürlich, dass die Boxen nie zum Einsatz kommen müssen“, sagt Ina Czub, „aber falls doch, sind wir vorbereitet.“
