Bad Segeberg (em) Die Kreisverwaltung Segeberg wird digital. E-Government lautet das Schlagwort, an dem über kurz oder lang keine Behörde, Kommune oder Institution vorbeikommen wird.
Die Zeiten, in denen Bürger darauf angewiesen waren, zu den Öffnungszeiten einer Behörde dort zu erscheinen, werden mehr und mehr der Vergangenheit angehören. Um ihnen einen größtmöglichen Service über alle Fachbereiche hinweg bieten zu können, ist die Zukunft der Verwaltungsarbeit daher eine elektronische. Vereinfacht gesagt heißt das auch: Die Papierakte stirbt aus. Nicht von heute auf morgen. Ziel ist es aber, dass sie Stück für Stück aus dem Büroalltag verschwindet. Die Strategie für den Kreis Segeberg bis zum Jahr 2021 hat Frederike Harder vom Fachdienst Personal und Organisation in der vergangenen Woche im Hauptausschuss präsentiert.
E-Government steht für eine Vereinfachung und Durchführung von Prozessen zur Information, Kommunikation und Transaktion mittels moderner Technologie. Das hat sowohl interne als auch externe Auswirkungen. Die Kreisverwaltung benötigt beispielsweise neue Computerprogramme; zudem müssen vorhandene Strukturen aufgelöst, angepasst und neu geordnet werde; Aufgaben werden anders verteilt.
Aber nicht nur die Bürger sollen von der Umstellung profitieren, sondern auch die Mitarbeiter der Kreisverwaltung. Das digitale Arbeiten ermöglicht beispielsweise einen flexiblen Arbeitsplatz und flexiblere Arbeitszeiten. Das wiederum wird für das Privat- und Familienleben neue Möglichkeiten eröffnen. Ganz generell werden Verwaltungsabläufe effizienter, transparenter, vereinfacht und schneller.
Bereits jetzt sind einige Arbeitsbereiche der Verwaltung digitalisiert. Dazu gehören neben der elektronischen Arbeitszeiterfassung unter anderem das Allgemeine Ratsinformationssystem (Allris) sowie 178 Online-Formulare, zu denen die Online-Anmeldung für ein Wunschkennzeichen gehört. Weitere Bereiche wie Online-Bewerbermanagement, digitale Reisekostenabrechnung und E-Akten werden in den kommenden viereinhalb Jahren Schritt für Schritt folgen.
Für die technische Umsetzung greift der Kreis zum einen auf lokal entwickelte Basisdienste zurück. Aktuell gehört dazu bereits die Möglichkeit zur Telearbeit. Zum anderen bietet das Land Schleswig-Holstein zentral Dienste zur elektronischen Abwicklung von Verwaltungsabläufen an. Diese Kombination sowie die Abstimmung mit Nachbarkommunen und -kreisen sparen sowohl finanzielle als auch personelle Ressourcen.
Was die Verwaltungsmodernisierung unter dem Strich kosten wird, ist noch offen. Benötigte Mittel finanzieller und personeller Art sollen zeitnah errechnet und ab dem Haushaltsjahr 2018 sukzessive für die kommenden Jahre beantragt werden. Der Hauptausschuss hat die Strategie per Beschluss zur Kenntnis genommen und die Verwaltung beauftragt, die Inhalte umzusetzen und in regelmäßigen Abständen über den Ist-Zustand zu informieren. Ziel der Verantwortlichen ist es, Anfang des Jahres 2022 einen Abschlussbericht vorlegen zu können.