Die FDP und FREIE WÄHLER kritisieren den Aufnahmestopp für Schule am Kastanienweg in Bad Segeberg: „Laut einer Bedarfsermittlung basierend auf Interviews mit Schulleitern bezüglich der pädagogischen Unterstützung durch Förderschulen, wie dem der Schule am Kastanienweg, ergab sich ein Bedarf von je einem Platz pro 100 Regelschüler. Es ist vor diesem Hintergrund nicht nachvollziehbar, dass für die Schule am Kastanienweg ein Aufnahmestopp von der Verwaltung auferlegt worden ist“, sagt Rafal Rydz, FDP-Kreistagsabgeordneter im Bildungsausschuss.
„In Schleswig-Holstein besteht ein akuter Lehrkräftemangel. Ganz besonders fehlen Sonderpädagogen für die Förderschulen und - Zentren. Die schwarz-grüne Landesregierung schließt trotzdem entsprechende Einrichtungen“, so Thedens, FREIE WÄHLER Kreistagsabgeordneter und Mitglied im Bildungsausschuss. Rydz ergänzt: „Die speziell ausgebildeten Sonderpädagogen sollen nach den Plänen von schwarz-grün stattdessen von Schule zu Schule fahren, um dann etwa eine 1,5 Stunden vor Ort für die betroffenen Schülerinnen und Schüler mit Sonderbedarfen Zeit zu haben. Mit diesem kurzen Zeitfenster ist eine sinnvolle Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen aber gar nicht möglich.“
Die FDP- und FREIE WÄHLER Bildungspolitiker erläutern, welche Bedeutung Förderschulen für den Ansatz der Inklusion aus ihrer Sicht haben: „Es ist unsere feste Überzeugung, dass Inklusion je nach spezifischem Bedarf der Kinder nur durch eine enge Zusammenarbeit von Regelschulen und Förderschulen-/Zentren funktionieren kann! Ohne Förderschulen funktioniert es nicht! Das hat einen einfachen Grund: Die Regelschulen können die Sonderbedarfe nicht abdecken, denn auch hier herrschen Lehrermangel, dazu ein immer weiter steigender Bürokratismus und viele Probleme aus den Elternhäusern, die auf die Schule verlagert werden.“
Abschließend bekräftigten Rydz und Thedens, dass eine Schließung der Schule für die FDP und die FREIEN WÄHLER nicht in Frage kommt: „Wie wichtig die Schule am Kastanienweg in Bad Segeberg ist, zeigt sich daran, dass hier nicht nur Schülerinnen und Schüler aus dem Kreis Segeberg untergebracht sind, sondern auch aus anderen Kreisen und sogar eine Handvoll Schüler aus anderen Bundesländern! Er besteht also auch ein akuter Förderschulmangel! Eine Schließung der Schule ist daher nicht akzeptabel. Für eine den Anforderungen der Kinder gerecht werdende Lösung muss man auch mal über den Tellerrand schauen. Wie wäre es denn, wenn man zunächst bekräftigt, diese Schule nicht schließen zu wollen und z.B. die Schulträgerschaft auf breitere Schultern aufstellt!? Es könnten sich mehrere Kreise zusammenschließen und diese Aufgabe gemeinsam stemmen! Das wäre mal ganz neu gedacht, lösungsorientiert und sehr pragmatisch.
Wir denken in Lösungsansätzen. Aus unserer Sicht bedarf es jetzt eines deutlichen Auftrages an den Kreis, diese Lösungen mit dem Land auszuhandeln. Im Sinne der betroffenen Kinder, Familien und der Lehrkräfte. Wir werden uns dafür einsetzten!"