Bad Segeberg (em) Mit Einnahmen aus ehrenamtlichem Einsatz, aus Losverkäufen und Spenden unterstützt der Lions Club Segeberg regelmäßig eine Reihe von Projekten und Einrichtungen in und um Bad Segeberg. Die Einnahmen des bisherigen Jahres aus dem Lions-Golfturnier und Lions-Tombola in Höhe von gut 30.000 Euro schaffen eine beeindruckende Grundlage dafür, dass der Club weiter helfend in der Region aktiv sein kann. 

Während der verschiedenen „Lions-Activities“ wurden die Lions-Mitglieder immer mal wieder gefragt, wofür das Geld denn konkret eingesetzt würde – ein deutliches Zeichen des Interesses an der Arbeit des Clubs. „Dieses Interesse wollen wir gern befriedigen, in dem wir immer mal wieder über besondere Unterstützungen berichten. So ist es schön, dass wir aktuell ein besonders beeindruckendes ehrenamtliches Engagement an einer der Segeberger Schulen fördern können, die wir bereits in den vergangenen Jahren bei anderen Projekten mehrfach bedacht haben.“ macht Jens Kretschmer – beim Lions Club Segeberg für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig - deutlich. 

Gemeint ist die Ausbildung von Schülerinnen und Schülern der 7. Klassen der Gemeinschaftsschule am Seminarweg in Bad Segeberg, die sich auf freiwilliger Basis zu Konfliktlotsen ausbilden lassen. Eine Maßnahme, die sich Lions-Präsident Till Gottstein in einem persönlichen Termin bei der aktuellen Ausbildung in der JugendAkademie Bad Segeberg erläutern ließ. Auf die Frage, warum die jungen Menschen sich für dieses häufig nicht einfache Thema gemeldet haben, wird auf persönliche Mobbing-Erfahrungen verwiesen oder auf positive Erlebnisse als Hortsprecherin. Es kommt auch die Antwort „Helfen zu wollen!“, aber ebenso Streitschlichtungstechniken lernen zu wollen, die auch im Leben neben und nach der Schule wichtig sind. Beeindruckende Antworten der jungen Teilnehmenden, die eigentlich gerade erst zu Jugendlichen geworden sind.

Zur Ausbildung erläutert Tim Papenfuß, an der Gemeinschaftsschule am Seminarweg Beauftragter für Berufsorientierung: „Die Schülerinnen und Schüler lassen sich in diesem Projekt zu ehrenamtlichen Konfliktlotsen ausbilden, um einen Beitrag für ein soziales Zusammenleben im Schulalltag zu leisten. Neben dem gesellschaftlichen Beitrag lernen sie Konzepte der Streitbeilegung und Konfliktprävention, die sie auch in ihrer eigenen Entwicklung der Persönlichkeit stärkt.“

Startpunkt der Ausbildung ist das aktuelle Grundlagenseminar in der JugendAkademie Bad Segeberg, das die Basis für die weitere Konfliktlotsenausbildung legt. Dieses dreitägige Seminar wird vom Lions Club Segeberg gefördert. „Es zeigt sich auch in diesem Schuljahr, dass die gemeinsame intensive Zeit über drei Tage und zwei Nächte in der JugendAkademie wieder hervorragend für das Teambuilding sein wird“, macht Bettina Kerth, Ausbildungslehrkraft der Konliktlotsen, deutlich. In den folgenden Monaten werden sich weitere Ausbildungstermine anschließen, die ihren Abschluss in der Projektwoche der Schule im Sommer zum Schuljahresende finden werden – verbunden mit einer praktischen Prüfung für alle Teilnehmenden.

„Anschließend übernehmen die Konfliktlotsen im Schulalltag ehrenamtlich die Aufgabe von Konfliktbeilegungen und nehmen an einer wöchentlichen Arbeitsgemeinschaft zur Besprechung von Konfliktsituationen und weiteren Übung von Beispielfällen teil“, ergänzt Dr. Thilo Philipp, Schulleiter der Gemeinschaftsschule am Seminarweg. „Wir können bereits heute feststellen, dass sich die Konfliktbearbeitung unter den Schüler/innen bewährt – hier wird auf gleicher Augenhöhe miteinander gesprochen. Bemerkenswert finde ich, dass die Maßnahme in der Schule inzwischen so erfolgreich und angesehen ist, dass wir in diesem Jahr richtige Bewerbungen um die zehn KoLo-Ausbildungsplätze hatten.“

Aber auch neben der Schule wird die Technik des Streitschlichtens erfolgreich eingesetzt, wie ehemalige Teilnehmende der Konfliktlotsenausbildung der Schule zurückgemeldet haben.

“Es ist für uns sehr beeindruckend, dass sich so junge Schülerinnen und Schüler der 7. Klassen freiwillig bereitfinden, um sich als Konfliktlotsen ausbilden zu lassen und sich dann den vielfältigen Auseinandersetzungen im Schulalltag zu stellen. Wir können uns aber auch gut vorstellen, dass das der richtige Ansatz ist, sich auf Augenhöhe und mit gleicher Sprache zu treffen“, freut sich Lions-Präsident Till Gottstein über den Erfolg dieser Maßnahme, die der Lions Club Segeberg bereits in drei früheren Jahrgängen mit mehreren tausend Euro unterstützt hat.

„Für uns Lions passt dieses Konzept zu unserer Arbeit, da auch die internationale Lions-Organisation mit großen Projekten an der positiven Entwicklung junger Menschen arbeitet – so mit dem Projekt „Klasse 2000“ für Grundschulkinder und „Lions Quest“ für jüngere Jugendliche“, stellt Präsident Gottstein abschließend fest, der in den vergangenen Jahren die Arbeit der Jugend-Projekte für den Lions Club Segeberg koordiniert hat. „Ich bin mir sehr sicher, dass diese Unterstützung auch im Sinne unserer „Activity-Kunden“ ist!“ 

Foto: Till Gottstein, Präsident Lions Club Segeberg (ganz rechts), erhält einen praktischen Einblick in die Ausbildung der angehenden Konfliktlotsen. Mit dabei: Schulleiter Dr. Thilo Philipp (hinten rechts) und die begleitenden Lehrkräfte Bettina Kerth und Tim Papenfuß (hinten links).