Bad Segeberg (em) Geflüchtete junge Frauen informieren sich in der Beratungsstelle FRAU & BERUF Segeberg.
Mehr Wissen für gute Integration Geflüchtete junge Frauen informieren sich in der Beratungsstelle FRAU & BERUF Segeberg Wie funktioniert in Deutschland der Einstieg in den Arbeitsmarkt? In welchem Beruf kann ich schnell am meisten verdienen? Warum sollte ich erst eine Ausbildung machen? Diese und viele andere Fragen bewegten junge geflüchtete Frauen, die die Beratungsstelle FRAU & BERUF Segeberg an den vergangenen drei Mittwochvormittagen besucht haben. Insgesamt 26 junge Frauen, die noch schulpflichtig sind und im Berufsbildungszentrum Segeberg die sogenannten DaZ-Klassen besuchen (Deutsch als Zweitsprache), haben sich über den Einstieg in das Berufsleben in Deutschland informiert.
„Uns war besonders wichtig, ihnen die Struktur von dualen Ausbildungen nahe zu bringen“, erklärt Silke Knuth, Beraterin bei FRAU & BERUF. „In ihren Herkunftsländern sind die Ausbildungen wohl meist angelernt und dauern - anders als hier - weder 3 Jahre noch sind die Inhalte einer Ausbildung durch Regelungen eines Berufsbildungsgesetzes strikt vorgegeben. Dieses neue Wissen erfordert jetzt bei ihnen ein Umdenken, denn hier könnten sie schon während der Ausbildung etwas Geld verdienen und gleichzeitig den Beruf von der Pike auf lernen.“
Die Frauen kommen hauptsächlich aus Syrien, Irak und Afghanistan und lernen jetzt noch eifrig deutsch. „Wir ermuntern sie ihre Deutschkenntnisse weiter zu verbessern, denn diese sind das A und O in jedem Beruf“, erläutert Jutta Geike, Projektassistentin und gelernte Kauffrau für Büromanagement. Sie konnte den Frauen auch gleich im Detail erklären, was eine Kauffrau für Büromanagement lernen muss, um die Prüfung zu schaffen und wie der Arbeitsalltag aussieht. „Das ist ein ganz toller und sehr abwechslungsreicher Beruf, in dem man sich je nach Interesse sehr weit spezialisieren kann.“
„Dass die jungen Frauen am liebsten schnell und viel Geld verdienen wollen, ist verständlich. Am liebsten würde so manche hier auch gleich studieren. Aber dazu sind noch viele Schritte wie ein (Fach-) Hochschulabschluss notwendig“, sagt Gisela Malasch, ebenfalls Beraterin bei FRAU & BERUF Segeberg. „Auch wer mit einer dualen Ausbildung beginnt, kann später mit Fort- und Weiterbildungen immer weiterkommen. Letztendlich sogar studieren, auch ohne Abitur. Wer von ihnen das tatsächlich möchte, wird es auch schaffen. Denn sie sind alle sehr motiviert und wirklich wissbegierig.“
Die Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft des Kreises Segeberg ist Träger der Beratungsstelle FRAU & BERUF. Maike Moser, Geschäftsführerin der WKS ergänzt: „Hier wird durch Frau & Beruf die Integration und Vernetzung von gleichgesinnten Frauen „gelebt“ und in lockerer Runde Vertrauen untereinander und zum Beratungsteam nachhaltig aufgebaut. Das hat die jungen Frauen sehr motiviert, sich mit ihrer beruflichen Zukunft intensiv zu beschäftigen.“
Diese Wege der Aufstiegsfortbildungen stehen jedem offen, ob mit oder ohne Migrationshintergrund. Dazu sowie zu Fragen des beruflichen Wiedereinstiegs nach einer Familienphase oder bei drohender Arbeitslosigkeit steht die Beratungsstelle FRAU & BERUF jeder ratsuchenden Frau mit einer Beratung zur Seite.
Frauen, die sich beraten lassen wollen, vereinbaren bitte bei Jutta Geike, Tel. 0 45 51 / 94 40 02 einen Termin, denn die Termine werden zentral koordiniert und vergeben. Jutta Geike ist erreichbar Montag bis Freitag von 9 Uhr bis 12.30 Uhr oder per E-Mail: frau-und-beruf@wks-se.de.
Die Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft des Kreises Segeberg ist Träger der Beratungsstelle FRAU & BERUF. Das Vorhaben FRAU & BERUF wird aus dem Landesprogramm Arbeit mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds gefördert. Das Landesprogramm Arbeit ist das Arbeitsmarktprogramm der Landesregierung für die Jahre 2014 bis 2020. Schwerpunkte sind die Sicherung und Gewinnung von Fachkräften, die Unterstützung bei der Integration von Menschen, die es besonders schwer haben, in den ersten Arbeitsmarkt zu kommen und die Förderung des Potentials junger Menschen. Das Landesprogramm Arbeit hat ein Volumen von etwa 240 Millionen Euro, davon stammen knapp 89 Millionen Euro aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF).
Mehr Informationen im Internet: www.EU-SH.schleswig-holstein.de