Bad Segeberg (sv/kv) In der Nacht zu Sonntag, 1. Mai, ist es in Bad Segeberg bei einer Tanz-in-den-Mai-Feier zu einem Messerangriff mit Todesfolge gekommen. Zwei rivalisierende Gruppen junger Männer gerieten bereits mehrfach im Stadtgebiet aneinander letztendlich eskalierte der Streit und endete für einen 25 Jahre alten Mann tödlich.

Aktualisiert am 3. Mai, 15 Uhr
Der tatverdächtige 27-jährige wurde am Montag, 2. Mai, auf Antrag der Staatsanwaltschaft Kiel einem Haftrichter vorgeführt. Antragsmäßig erließ der Haftrichter Untersuchungshaftbefehl wegen Totschlags. Dieser Haftbefehl wurde sofort vollstreckt, der mutmaßliche Täter des unmenschlichen Totschlags befindet sich nun in der JVA Neumünster. Der Segeberger ließ sich während der Vorführung nicht zu den Vorwürfen ein. Weitere Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft zu Hintergründen, Motiven und Abläufen der Tat dauern an.

Die Polizei und der Sicherheitsdienst hatten in der Nacht zum 1. Mai den Marktplatz in Bad Segeberg routiniert im Blick. Vermutlich war dies auch der Grund, dass sich die beiden Gruppierungen einen circa drei Kilometer entfernten Schulhof einer Gemeinschaftsschule suchten, um ihren Konflikt unbeobachtet auszutragen.

Gegen 1.45 Uhr wurde der 25 Jahre alte Deutsche in der Burgfeldstraße aufgefunden und medizinisch versorgt. Die Rettungssanitäter hatten zunächst Schwierigkeiten, den Verletzen zu finden Ein Anrufer hat ihnen zwar die Straße genannt, sie verzweigte sich aber in mehrere Wege. Durch das lange Umherfahren verloren die Rettungssanitäter wichtige Zeit.
Besonders tragisch:
Nachdem das Opfer endlich gesichtet wurde, kamen ein paar junge Männer auf die Rettungssanitäter zu und bedrohten diese massiv mit Holzlatten und Baseballschlägern. Erst nach Eintreffen der Polizei konnten sich die Helfer um das Opfer kümmern. Offenbar gehörte der stark blutende Schwerverletzte zu einer der verstrittenen Gruppen. Ob die Tat mit dieser Auseinandersetzung in Verbindung steht, wird derzeit noch ermittelt. Der junge Mann starb aufgrund der Schwere seiner Stichverletzung bereits wenig später im Krankenhaus.

Erster Ermittlungserfolg
Ein 27 Jahre alter Tatverdächtige wurde gefasst. Die Kieler Mordkommission hat gemeinsam mit der Kriminalpolizei Bad Segeberg und der Staatsanwaltschaft Kiel die Ermittlungen aufgenommen, diese dauern zur Zeit noch an. Am Sonntagnachmittag wurde der Verdächtige zu einer Tatortbegehung in die Nähe des Schulgeländes gebracht, berichtete ein Fotograf der Deutschen Presse-Agentur. Im Laufe des Montags soll der mutmaßliche Täter auf Antrag der Staatsanwaltschaft Kiel einem Haftrichter vorgeführt werden.

Auf der Suche nach Beweisen für die grausame Tat hatte die Feuerwehr ein Biotop direkt auf dem Schulgelände leergepumpt. Mit drei Fahrzeugen und 20 Einsatzkräften war die Freiwillige Feuerwehr Bad Segeberg vor Ort, um den Tatort auszuleuchten und krimialtechnische Untersuchungen zu ermöglichen.

Zeugen gesucht
Der getötete junge Mann wurde mit einem großen Messer mit einer Klingenlänge von circa 40 bis 50 Zentimetern brutal erstochen. Die gesuchte Tatwaffe soll einen auffälligen rot-goldenen Griff haben und wurde angeblich unter Müllcontainern im Bereich der Straße Eichkamp abgelegt. Die Tatwaffe soll in einer braunen Messerscheide aus Plastik transportiert worden sein.

Des Weiteren wird ein silbernes Klappmesser mit einer Klingenlänge von circa sechs bis sieben Zentimetern gesucht. Es könnte sein, dass es ebenfalls Tatrelevanz hat und die Waffe in Tatortnähe entsorgt wurde.

Zeugen, die Angaben zu der Auseinersetzung in der Burgfeldstraße machen können und noch nicht von der Polizei befragt wurden, werden gebeten sich umgehend unter 0431 / 160 3333 mit der Kriminalpolizei in Verbindung zu setzen.