Hartenholm (em) Matthias Stührwoldt und das Kellerkabarett gastieren am Donnerstag, 26. Mai, erstmals gemeinsam im Gasthaus zur Linde in Hartenholm. Doch ein Anruf lohnt nur, wenn man darauf spekuliert, dass Karten zurück gegeben werden. Ausverkauft. Da dieser Zuspruch schon länger abzusehen war, überzeugte Wirtin Irina Reimers gleich noch einmal am Freitag, 3. Juni, aufzutreten. Gleich zweimal heißt es: Hingohn. Tohörn. Lachen.

Bereits zum vierten (und gleich anschließend zum fünften) Mal tritt das Duo Kellerkabarett, bestehend aus Gitarrist und Sänger Achim Schnoor, 52 aus Groß Wittensee sowie Namens- und Ideengeber Ralf Keller, 54, aus Warder, in der Linde auf. Doch dieses Mal haben sie einen sehr prominenten Kollegen mitgebracht und das Duo wird zum Trio.

Matthias Stührwoldt, Jahrgang 1968, ist Biobauer aus Stolpe im Kreis Plön und ein kreatives Phänomen. Über 140 000 verkaufte Bücher und CDs geben berechtigte Auskunft über den unglaublich hohen Beliebtheitsgrad der plattdeutschen Ikone. In jedem Bundesland trat er auf. Es gibt nicht viele Schleswig Holsteiner, die das von sich behaupten können.

Die Begabung des 47jährigen fünffachen Vaters liegt in der Fähigkeit, persönliches aus seiner Familie wie über den Tod seines Vaters oder über die Stringtangas seiner Töchter ohne den Hauch von Peinlichkeit auf offener Bühne erzählen zu können.

Sein Vortrag ist einzigartig: Melancholie, Trauer und eine unglaubliche Komik. Man meint, für Stührwoldt sei das Wort authentisch erfunden worden.

Die ungemein komischen Lieder des Kellerkabaretts umfassen fast alle Musikrichtungen und passen hervorragend zu den Geschichten von Matthias Stührwoldt oder nehmen sogar darauf Bezug. „König Silo“ entstand in gemeinsamer Zusammenarbeit der drei Ausnahmekönner.

Und auch die Produktivität des Kellerkabaretts scheint (noch) keine Grenzen zu kennen. In dem Jahr seit dem letzten Auftritts in Hartenholm sind viele neue Lieder entstanden.

Es gibt kaum noch eine Musikrichtung, die musikalisch nicht adaptiert wurde. „Der Gaul“, meist vor der Pause gespielt, erzeugt, was nur wenige Lieder schaffen: ein ganzer Saal lacht.

Stets legen die drei Künstler gemeinsam fulminante Auftritte hin, die das Publikum begeistern. Es ist zu spüren, dass das Trio befreundet ist und sich auch privat versteht. Gerne nehmen sich Stührwoldt und Keller gegenseitig auf die Schippe und kontern bei ihren Ansagen erst einmal, was der jeweils andere sagte.

Wie sagte eine Zuschauerin nach einem Soloauftritt Kellers vor einigen Wochen: „Die Lieder zusammen mit den Geschichten von Stührwoldt , ich glaube, ich würde sterben!“ Wer ein gewisses Risiko im Leben nicht scheut und (komödiantische) Nahtoterfahrungen sammeln möchte, der begebe sich nach Hartenholm. Für alle Fälle wird ein Notarzt wird in der Linde zugegen sein.

Vorbestellungen für den 3. Juni sind unter der Telefonnummer 0 41 95 / 211 97 86 möglich, die Karten müssen aber bis 18.30 abgeholt werden, sonst gehen sie an die Abendkasse. Beginn ist um 20 Uhr.

Foto: © Kai Johnsson