Bad Segeberg (em) Die Segeberger Kliniken Gruppe hat sich im Bereich der Schnittbilddiagostik für die nächsten Jahre zukunftsweisend aufgestellt. Es wurde in drei Computertomographen (CT), einen Hybrid-OP und zwei Röntgenanlagen investiert. Bisher wurde die CT-Diagnostik zentral in der Allgemeinen Klinik an einem Gerät durchgeführt. Zukünftig erfolgen die Untersuchungen patientennah an drei Standorten der Unternehmensgruppe. Damit entfallen die Transporte der Patienten weitestgehend. Im November letzten Jahres wurde bereits ein 16-Zeilen-CT im Neurolgischen Zentrum am Hamdorfer Weg aufgestellt. In der Klinik für Radiologie der Allgemeinen Klinik am Standort Krankenhausstraße wird seit Januar 2012 mit einem 64-Zeilen-CT gearbeitet.
Ab Mitte März werden Patienten dann im Herzzentrum Am Kurpark mit dem neuen 2x128- Zeilen-CT der Firma Siemens diagnostiziert, dem dann leistungsfähigsten CT-Gerät in Schleswig-Holstein. Dieser Computertomograph wurde in dieser Woche mit einem Kran an seinen zukünftigen Bestimmungsort im Herzzentrum über die Aussenfassade eingebracht. Die Patienten erfahren durch die neuen Geräte und Nutzungskonzepte eine substantielle Verbesserung im Bereich der Diagnostik: „Bis zu 90 Prozent weniger Strahlung, kürzere Aufnahmezeiten und weniger Transportaufwand“, fasst Dr. Christian Gaebel, Chefarzt der Radiologie, die Entwicklung kurz zusammen. „Im Bereich der Herz-Diagnostik werden damit Untersuchungen ohne Katheter möglich, bei Schlaganfallpatienten können Hirnareale mit gestörter Durchblutung sofort, also vor Ausbildung der im bisherigen CT erkennbaren Veränderungen, diagnostiziert werden“, so Gaebel weiter.
Mit diesem Verfahren können Aufnahmen jeder Körperregion und in jeder Raumebene dreidimensional rekonstruiert und vom Radiologen unmittelbar ausgewertet werden. Außergewöhnlich und daher für das Herzzentrum eine echte Innovation in der bildgebenden Diagnostik, ist die hochaufgelöste, nicht-invasive Darstellung der Herzkranzgefäße ein charakteristisches Merkmal des neuen CT mit der Bezeichnung „Somatom Definition Flash“. Mit einer besonders hohen zeitlichen Auflösung von weniger als einer Sekunde wird das gesamte Herz abgescannt, wodurch eine qualitativ besonders hochwerige CT-Diagnostik des Herzens und seiner Kranzgefäße möglich ist. Radiologen und Kardiologen können dann sehr schnell erkennen, inwieweit Verkalkungen an den Gefäßwänden vorliegen, die zu einer Verengung der Herzkranzgefäße geführt haben. „Mit diesem CT können wir auch die Lage von Stents und Bypässen sehr genau untersuchen“, urteilt Prof. Gert Richardt, Chefarzt des Herzzentrums. „Und es führt in vielen Fällen dazu, dass wir dabei auf eine minimalinvasive Koronardiagnostik, also mittels eines durch die Leistenarterie eingeführten Herzkatheters, verzichten können.“
Ab Mitte bis Ende März wird an der herzchirurgischen Intensivstation der Bau für einen Hybrid-OP mit weiteren Intensivbetten beginnen. Dieses Operationssaal-Konzept ermöglicht es Kardiologen, Herzchirurgen und Gefäßmedizinern interdisziplinär komplexe Operationen durchzuführen und dabei die Risiken der Patienten zu minimieren. Der Hybrid-OP ist dabei eine Synthese aus kardiochirurgischem Operationssaal und vollwertigem Herzkatheterlabor. Mit der Fertigstellung wird im Spätsommer dieses Jahres gerechnet. Das gesamte Geräteinvestment hat ein Volumen von etwa drei Millionen Euro.