Kreis Segeberg (em) Andreas Münster, Obermeister der Elektro-Innung Segeberg, erhob am Freitag, 31. Januar 2025, feierlich 25 Elektroniker der Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik in den Gesellenstand und sprach sie mit der Aushändigung des Gesellenbriefs von ihren Lehrlingspflichten frei. Es gab einen persönlichen Gruß aus der Landesregierung.

Tobias von der Heide, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft und Technologie, folgte gerne der Einladung in die Tangstedter Mühle. Der CDU-Politiker betonte in seiner Rede: „Das Elektro-Handwerk nimmt in unserer modernen Welt, die von rasanten, technologischen Entwicklungen geprägt ist, eine Schlüsselrolle ein.“ Er unterstrich die Bedeutung des Handwerks angesichts der Versorgung mit „grünem Strom“ und des Fortschritts in der Smart-Home-Technologie und ermunterte die Junggesellen, sich künftig mit der Übernahme eines Betriebs auseinanderzusetzen.

Gebäude der Zukunft
Der Obermeister Andreas Münster betonte in seiner Ansprache die Bedeutung der dreieinhalbjährigen Ausbildung als „hervorragende Ausgangsbasis für Ihre persönliche berufliche Zukunft.“ Münster machte aber auch deutlich, dass gerade die „Welt des Elektronikers in einem ständigen Wandel“ ist und „kaum ein anderes Handwerk wie das des Elektrotechnikers so nah an den neuesten Entwicklungen beteiligt“ ist. Er erinnerte an die neuen Energiekonzepte für Gebäude, die mit regenerativen Energien Strom erzeugen und speichern müssen, an die Wärmepumpentechnologie und Lüftungssysteme.

Ausbildung als innerer Auftrag
Die 25 erfolgreichen Handwerker wurden ausgebildet in insgesamt zehn Betrieben. Einer davon war die Elektro Titel GmbH in Bad Segeberg. Inhaber Ralf Glage begreift die Ausbildung junger Menschen als „inneren Auftrag“. Er begründete die Investition an Zeit und Personal: „Wir müssen unser Wissen weitergeben, wenn wir nicht wollen, dass die Branche ausstirbt.“ Seit 52 Jahren bildet der Betrieb aus, aber trotz großem Angebots wird die Anzahl an Bewerbern deutlich weniger, Ralf Glage: „Im vergangenen Jahr konnten wir erstmalig keinen Lehrling einstellen, sonst hatten wir immer zwei. Die Zahl Interessierter, die auch geeignet waren, sinkt drastisch.“

Nach dem Abi ab ins Handwerk
Dennoch war der Chef bei der Freisprechung ganz besonders stolz auf einen seiner Lehrlinge. Denn mit Luca Schlichting aus Trappenkamp hat seine Firma den Prüfungsbesten des Jahrgangs hervorgebracht. Der 20 - jährige Junggeselle erklärte, warum er nach dem Fachabitur direkt ins Handwerk gegangen ist: „Mein Berufswunsch war mir schon von klein auf klar, weil mein Opa Elektromeister war, und er mir immer etwas gezeigt hat. Ich mag an dem Beruf die große Vielseitigkeit, und das ich etwas mit meinen Händen schaffen kann.“ Luca Schlichting bleibt zunächst in seinem Lehrbetrieb und plant eine Meisterausbildung.
Foto: Nun sind sie offiziell Gesellen: Die Lehrlinge der Elektrohandwerke für Energie-und Gebäudetechnik im Kreis Segeberg haben ihr Prüfungen erfolgreich bestanden.