Kreis Segeberg (em) Kommt Schleswig-Holstein als Standort für ein Atommüll-Endlager infrage? „Erste Teilgebiete in Segeberg sind als mögliche Standorte für ein Atommüll-Endlager aus dem Rennen“, fasst der heimische Bundestagsabgeordnete Bengt Bergt (SPD) den Stand des Prüfverfahrens der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) zusammen. Ein Zwischenbericht wurde nun veröffentlicht.

Bekanntlich muss für den radioaktiven Müll, der durch die deutschen Kernkraftwerke entstanden ist, eine sichere unterirdische Lagerstätte gefunden werden. Zuständig dafür ist die Bundesgesellschaft für Endlagerung. Diese erarbeitet gerade aus den ermittelten Teilgebieten Vorschläge für geeignete Standortregionen. Der aktuelle Arbeitsstand nimmt Steinsalzlagerstätten in Schleswig-Holstein in den Fokus der Untersuchung, darunter zwei Gebiete bei Bad Segeberg sowie ein Gebiet zwischen Sülfeld und Elmenhorst.

Dabei wird geprüft, inwiefern die geologischen Gegebenheiten einen sicheren Einschluss der radioaktiven Abfälle garantieren. Die Gebiete werden nach ihrer Eignung in vier Kategorien eingeordnet. „Kategorie D-Gebiete sind diejenigen Gebiete, die bereits den Prüfschritt 1 nicht bestehen und damit als ungeeignet gelten – darunter auch die Stätten in Segeberg“, erklärt der Energieexperte der SPD-Bundestagsfraktion. Ursache für diese Bewertung: Die Steinsalzschichten sind nicht mächtig genug – sie müssen mindestens 100 Meter dick sein.

In den Prüfverfahren zur Endlagersuche wurden einige Gebiete aufgrund ihrer geologischen Eigenschaften bereits von vornherein als ungeeignet ausgeschlossen. So beispielsweise der Untergrund bei Kaltenkirchen (Segeberg) sowie Bargteheide und Tangstedt (Stormarn). Andere Bereiche mit Tongestein-Schichten kommen allerdings bei der Endlagersuche weiterhin infrage. Dazu gehört ein Tonstein-Band westlich von Bad Segeberg, Gebiete bei Norderstedt, Lentföhrden, Hartenholm (Segeberg) sowie östlich von Bad Oldesloe (Stormarn). „Bereits zum jetzigen Arbeitsstand der Endlagersuche kristallisiert sich deutlich heraus, wie schwierig die Endlagerfindung ist“ so Bergt. „Dies zeigt wieder einmal, dass der Ausstieg aus der Atomkraft der einzig richtige Weg war.“