Bad Segeberg (em) „EnWG, EU-Label, Öko-Design-Richtlinie“ kaum jemand kennt die dicken Gesetzeswerke zum Thema Energie, die sich hinter diesen kryptischen Abkürzungen verbergen. Die Neuerungen, die sie für 2012 mit sich bringen, betreffen jedoch alle Haushalte unmittelbar.

Dipl.-Ing. Iris Thyroff-Krause, Energieexpertin der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein, erklärt, welche Veränderungen im nächsten Jahr besonders wichtig werden:

• Schnellerer Anbieterwechsel: Wer zu einem anderen Strom- oder Gasanbieter wechseln will, braucht ab dem 1. April 2012 nicht mehr so viel Geduld wie bisher. Denn dann gilt laut Energiewirtschaftsgesetz: Maximal drei Wochen, nachdem der neue Anbieter seinen Kunden beim Netzanbieter angemeldet hat, muss der Wechsel vollständig durchgeführt sein.

• Bessere Information: Ebenfalls im Energiewirtschaftsgesetz geregelt sind die neuen Informationspflichten der Anbieter gegenüber ihren Kunden. Ab Anfang Februar muss jede Rechnung Angaben zu Kündigungsterminen und -fristen, eine Einordnung des individuellen Verbrauchs sowie einen Hinweis auf die „Schlichtungsstelle Energie“ enthalten. Dort können Verbraucher ein außergerichtliches Schlichtungsverfahren in Anspruch nehmen, wenn eine Beschwerde beim Versorger keine Einigung erbracht hat.

• Verändertes Energieeffizienzlabel: Schon bis spätestens 20. Dezember diesen Jahres wird das EU-Energieeffizienzlabel für alle einbezogenen Gerätegruppen verpflichtend. Damit gilt es nun beispielsweise auch für Fernsehgeräte. Neu ist außerdem die Kategorie A+++, die zurzeit allerdings nur bei Wasch- und Spülmaschinen, Kühl- und Gefrierschränken wirksam wird.

• Marktverbot für Stromfresser: Ab 2012 treten weitere Bestimmungen der Ökodesign-Richtlinie in Kraft. Die Richtlinie regelt, wie viel Strom Geräte maximal verbrauchen dürfen. Weniger sparsame Geräte werden dadurch allmählich vom Markt ausgeschlossen. So müssen etwa Kühlschränke, die ab Mitte 2012 in den Handel gelangen, mindestens 20 Prozent weniger Energie verbrauchen als Geräte der Klasse A. Diese Modelle verschwinden dann vom Markt, und zur schlechtesten Effizienzklasse wird die Kategorie A+.

• Aus für die 40-Watt-Glühbirne: Im Jahr 2012 ist auch die 40-Watt-Glühbirne dran ab 1. September 2012 darf sie nicht mehr produziert werden. Vorhandene Bestände dürfen aber noch verkauft werden.

Bei Fragen zu Versorgerwechsel, Stromrechnung oder effizienten Haushaltsgeräten, aber auch bei allen anderen Fragen rund ums Energieeinsparen in Haus und Wohnung hilft die Energieberatung der Verbraucherzentrale: Das nächste persönliche Gespräch in Bad Segeberg findet Freitag, 6. Januar 2012 von 10 bis 13 Uhr in den Räumen der Schuldnerberatung (Haus D), Kirchplatz 1 mit der Energieberaterin Dipl.-Ing. Iris Thyroff-Krause statt.

Die notwendigen Termine für die persönliche Energieberatung der Verbraucherzentrale vergeben die Mitarbeiter gerne unter der Telefonnummer 0 45 51 - 908 440 oder 018 809 802 400 (0,14 Euro/Minute aus dem deutschen Festnetz, abweichende Preise für Mobilfunkteilnehmer).

Die Beratung findet regelmäßig zu allen Energiethemen statt und wird gegen eine Kostenbeteiligung von 5 Euro/30 Minuten durch qualifizierte Fachleute Architekten, Bauingenieure, Bauphysiker und Versorgungsingenieure kompetent durchgeführt.