Bad Segeberg (red/ab) Hunger nach Leben vom 6. bis 27. November werden während der Themenwochen verschiedene Veranstaltungen zu dem Thema Essstörungen in Bad Segeberg angeboten.
Kaum ein Mädchen oder eine Frau ist mit ihrem Körper zufrieden. Entwickelt sich eine Essstörung, wird der Körper zum Kriegsschauplatz. Ekel vor dem eigenen Körper, Selbsthass und verzweifelte Versuche, den Schönheitsidealen zu entsprechen, scheitern zwangsläufig immer wieder. Dies führt wiederum zu Scham- und Schuldgefühlen aufgrund der eigenen „Disziplinlosigkeit“ ein Teufelskreis. Es entwickeln sich ernsthafte Erkrankungen wie zum Beispiel Adipositas, Anorexia nervosa oder Bulimie, die bereits im Kindergartenalter ihren Anfang nehmen können. Essstörungen können langfristig ernsthafte gesundheitliche Schäden verursachen und bis zum Tode führen. Familiäre Faktoren, sexueller Missbrauch, gesellschaftlich dominierende Werte wie Leistung und Konkurrenz sowie das damit verwobene Schönheitsideal unserer Zeit sind Ursachen dafür, dass die Erkrankungsrate in den sogenannten „hochzivilisierten“ Gesellschaften rasant steigt.
Das Kooperationsteam bestehend aus der Gleichstellungsbeauftragten und der Jugendschutzbeauftragten des Kreises Segeberg, der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Bad Segeberg, der Frauenfachberatungsstelle Frauenzimmer e.V., der Jugendakademie Segeberg sowie der Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen KIS bieten ein vielfältiges Programm mit Fachvorträgen, Workshops und einem Tanztheater mit Live-Musik, das die wesentlichen Aspekte dieser Erkrankung theoretisch bearbeitet und durch den Einsatz von künstlerischen und kreativen Medien erlebbar macht. Die Angebote sind so ausgelegt, dass sowohl Fachleute als auch Angehörige und Betroffene ihr Wissens- und Handlungsspektrum erweitern können. Präventionsangebote für Schülerinnen und Schüler runden das Projekt ab.
Die Themenwoche konnte ermöglicht werden durch die finanzielle Unterstützung der Ärztekammer Schleswig-Holstein und Gesundheitsregion Segeberg sowie der Unterstützung durch die Kooperationspartnerinnen Ev. Bildungswerk Bad Segeberg, Ambulante und Teilstationäre Suchthilfe Segeberg, Büchereien im Kreis Segeberg und der Landesvereinigung für Gesundheitsförderung in Schleswig-Holstein.