Bad Segeberg (rj) „Ich hab den Kopf sowieso schon in den Sand gesteckt, aber jetzt...“, hört Hanns Peter Sutor, Berater in der Wohnungsnotlagenberatung der Diakonie Altholstein, nur noch ein Schluchzen am anderen Ende der Leitung. Für die Bezieherin von Arbeitslosengeld-II ist bereits am nächsten Tag eine Zwangsräumung angesetzt.
Dazu kommen Mietschulden und eine weitere Vielzahl an Problemen. Eine nicht unübliche Situation für den Diplom-Sozialpädagogen, der seit Mai auf einer Vollzeitstelle an den Standorten Bad Segeberg, Kaltenkirchen und Wahlstedt berät. Es folgt die sofortige Intervention, zunächst beim Jobcenter, dann ein Telefonat mit dem Vermieter. Der Kontakt mit dem Jobcenter ist erfolgreich, er übernimmt die Mietschulden in Darlehensform. Zudem stellt er der Klientin dazu eine Bescheinigung für den Vermieter aus, dieser zieht in Folge dessen die Räumungsklage zurück. Da die Mietschulden vom Jobcenter beglichen werden, bestätigt er die Fortführung des Mietverhältnisses. Eines von vielen Beispielen in denen Menschen, die von Wohnungsnot bedroht oder betroffen sind, Beratung benötigen. Und das sind nicht wenige: Die Zahl der jährlichen Beratungsfälle lag 2012 bei 198 und von Mai bis Ende Juli diesen Jahres bei 81. Sprechstunde ist donnerstags von 9 bis 12 Uhr im Jobcenter, Raum E1.
Foto: Hanns Peter Sutor berät bei Wohnungsnotlagen.