Henstedt-Ulzburg (em) „Die CDU wird in der Novembersitzung des Hauptausschusses die Prüfung einer Installation des Bauamtes und der Bauaufsicht „vor Ort“ beantragen. Unser Ziel ist es, dass künftige Bauvorhaben besser überwacht und bauliche Fehlentwicklungen rechtzeitig gesehen werden können“, erklärt Dr. Dietmar Kahle, Fraktionsvorsitzender der CDU.

Bisher ist der Kreis Segeberg für die Bauaufsicht in Henstedt-Ulzburg zuständig und die Gemeinde muss Baugenehmigungen gemäß § 36 BauGB zustimmen, wenn diese aufgrund der §§ 31, 32, 34, 35 BauGB seitens des Kreises erteilt worden sind.  Besondere Bedeutung kommt § 34 BauGB zu, wonach eine Baugenehmigung außerhalb eines gültigen Bebauungsplans dann erteilt wird, wenn das Vorhaben sich nach Art und Maß der baulichen Nutzung in die Eigenart der näheren Umgebung einfügt. Dabei darf das Ortsbild nicht beeinträchtigt werden. Diese Prüfung obliegt dem Kreis in seiner Funktion als untere Bauaufsichtsbehörde.

In den vergangenen Jahren ist es im Rahmen der Prüfung immer wieder zu Problemen bei einer Vielzahl von Bauvorhaben in Henstedt-Ulzburg gekommen, besonders wenn es um die Beurteilung der Beziehung zur unmittelbaren Umgebung ging.

„Diese Probleme stehen nach unserem Dafürhalten mit der großen Entfernung des zuständigen Bauamtes im Zusammenhang, dem die speziellen örtlichen Gegebenheiten in unserer Gemeinde fremd sind. Dies haben uns die Erfahrungen aus den letzten 10 Jahre gezeigt. Die Bauaufsicht, die durch den Kreis Segeberg, mit Sitz in Bad Segeberg, wahrgenommen wird, kann den Anforderungen, die die Gemeinde Henstedt-Ulzburg stellt, nicht mehr gerecht werden“, so Michael Meschede, stellvertretender Fraktionsvorsitzender.

„Das ist darauf zurückzuführen, dass Henstedt-Ulzburg als Stadtrandkern 1. Ordnung mit rd. 30.000 Einwohnern eine der größten Gemeinden in Schleswig-Holstein ist und im unmittelbaren Einzugsbereich des Oberzentrums, der Hansestadt Hamburg, liegt. Durch diese Merkmale besteht ein enormer Siedlungsdruck in der Gemeinde. 

Dieser Siedlungsdruck führt zu einer verstärkten Bautätigkeit und einer ausgeprägten Gewerbeansiedlung, wodurch unsere Gemeinde sich in einem stetigen Wandel befindet“, so Meschede weiter.

„Aus diesen Gründen halten wir es für unabdingbar, die Bauaufsicht für unsere Gemeinde selbst in die Hand zu nehmen, um für die Zukunft Fehlplanungen verhindern zu können“, stellt Kahle abschließend fest.