Henstedt-Ulzburg (em) Der Name wird gelebt: Die Gruppe „Einfach mal machen“ vom Verein BürgerAktiv hat es vorgemacht. Sie hatte von der Initiative der beiden Inklusionsbeauftragten für Menschen mit Behinderung, Britta Brünn und Uta Herrnring-Vollmer, gehört, dass Legosteine für den Bau von Rampen gesammelt und Menschen gesucht wurden, die Lust haben, diese zu bauen. Vorbild dafür ist die sogenannte „Lego-Oma“ Rita Ebel aus Hanau, die mit ihrer Gruppe fast 100 Rampen gebaut hat.

So nahmen sie Kontakt mit den beiden Inklusionsbeauftragten auf. „Da bereits Bürger:innen Legosteine gespendet hatten, konnten die Mitglieder auch gleich loslegen“, zeigten sich Uta Herrnring-Vollmer und Britta Brünn über das Engagement begeistert. „Ihr Ziel: Der Bau einer Musterrampe.“ Wie sie erklärten, habe jemand aus der Gruppe aus eigener Erfahrung gewusst, dass es bei der Alten- und Pflegepension Meyer eine kleine Stufe gebe, für die eine Doppelrampe hilfreich wäre. So hätten sie sich einfach mit dieser in Verbindung gesetzt und seien auf positive Resonanz gestoßen. Dann galt es für die engagierten Rampenbauer, erst einmal die Legosteine zu sortieren. Anja Meyer-Korth, ein Mitglied der Gruppe „Einfach mal machen“ fühlte sich mit ihren Mitstreiterinnen in alte Kinderzeiten zurückversetzt: „Allein das Gefühl, in diesen Steinen herumzuwühlen, brachte allen Spaß.“ Nach dem Ausmessen und der Durchsicht der Bauanleitung, die die „Lego-Oma“ zugesandt hatte, ging es los.

Im März konnte die Musterrampe zur Freude der Bewohner:innen der Alten- und Pflegepension Meyer übergeben werden. Die stellvertretende Heimleitung Meike Andresen-Koslowski freute sich, dass so die Schwelle für Menschen mit Rollator oder im Rollstuhl einfacher überwunden werden kann. Werner Rataj, vielen Henstedt-Ulzburger sicherlich noch als einer der Shantysänger der Alstermöwen bekannt, testete die Rampe mit seinem Rollstuhl als erster aus. „Toll, jetzt können viele Bewohnerinnen und Bewohner von uns viel leichter auf den Balkon fahren“, resümierte er.

Die beiden Inklusionsbeauftragten für Menschen mit Behinderung wünschen sich, dass noch weitere Legorampen in Henstedt-Ulzburg dazu kommen. „Wer also Legosteine, auch Duplosteine und/oder die Platten spenden möchte, kann diese in der Gemeindeverwaltung abgeben. Auch in der Kulturkate steht eine Kiste zum Einwerfen. Weitere Sammelstellen sollen im Marktkauf und bei Big Deal eingerichtet werden. Am verkaufsoffenen Sonntag am 2. April steht eine umgebaute Papiertonne für die Abgabe von Bausteinen für Legorampen am Infostand des Seniorenbeirats“, sagt Britta Brünn und Uta Herrnring-Vollmer ergänzt: „Wir freuen uns, dass der Vorstand vom Verein BürgerAktiv die Legogruppe aufgenommen hat. Wer Lust hat, Legorampen zu designen und/oder sie zu bauen, kann sich beim Verein BürgerAktiv per E-Mail an info@buergeraktiv.com melden.“

Durch das Projekt MoBaKa – das Mobilitäts- und Barrierekataster – sind den Inklusions-beauftragten einige Geschäfte bekannt, die eine Stufe haben und eine Legorampe den Zugang erleichtern könnte. „Hier finden Gespräche über eine Umsetzung statt“, erklärten die Beiden.
Falls jemand für öffentliche Zwecke eine Rampe für eine Stufe benötigt, kann er sich bei Britta Brünn und Uta Herrnring-Vollmer bewerben. Sie sind per E-Mail an behindertenbe-auftragte@ehrenamt-hu.de zu erreichen.

Bildunterschrift 1: Anja Meyer-Korth und Ingrid Meyer aus der Gruppe „Einfach mal machen“, gemeinsam mit Uta Herrnring-Vollmer, Inklusionsbeauftragte für Menschen mit Behinderung, Sabine Schoeps aus der Gruppe „Einfach mal machen" und Meike Andresen-Koslowski, Stellvertretende Heimleitung der Alten- und Pflegepension Meyer (von links) vor der Rampe. Foto: Inklusionsbeauftragte
Bildunterschrift 2: Meike Andresen-Koslowski, Stellvertretende Heimleitung der Alten- und Pflegepension Meyer testete gemeinsam mit Werner Rataj und seinem Rollstuhl als erstes den Bau aus den Legosteinen aus.