Henstedt-Ulzburg (em) Die Mitglieder der WZV-Verbandsversammlung sind überzeugt, dass Energie und Wertstoffe aus Abfällen im Sinne der Kreislaufwirtschaft noch stärker genutzt werden müssen. Mit der großen Zustimmung zum neuen WZV-BioPlus Tarif-System haben sie dafür die Grundlage geschaffen.

Seit über einem Jahrzehnt ist es dem WZV gelungen, durch optimierte Tourenplanung und moderne Technik bei der Abfallsammlung, die Preise für seine Kunden stabil zu halten. Um für die kommenden Jahre weiterhin eine kostengünstige und zukunftsorientierte Abfallwirtschaft zu garantieren, bedarf es jetzt dringender Veränderungen. Im Bereich Abfallwirtschaft wurde dazu ein vereinfachtes und im Kern völlig neues Tarifsystem erarbeitet. Ausgangspunkt wird künftig nicht mehr das jeweilige Restabfallaufkommen des Kunden, sondern der jeweilige Beitrag zu Ressourcenschutz und Kreislaufwirtschaft sein. Mit dem künftig bewussten Voranstellen von Bioabfall- und Wertstofferfassung, dafür steht das Plus, erfolgt der Einstieg in die Energie- und Kreislaufwirtschaft auch über den Stoffstrom Abfall.

Für diesen Systemwechsel gibt es gleich mehrere Gründe:
• Die Verbrennungskosten für Restabfälle sind enorm gestiegen und werden, da gekoppelt an die Entwicklung der Energiepreise, voraussichtlich weiter steigen. Abfälle, die verbrannt werden müssen, erzeugen derzeit die höchsten Kosten. Sie sind, im Vergleich zu Bioabfallverwertung, über 50 Prozent teurer.
• Die Verwertung von Bioabfällen ist ökologisch und auch ökonomisch immer interessanter. Diese Entwicklung wird sich weiter verstärken. Der WZV plant daher eine eigene Anlage zur Behandlung und Energienutzung der Bioabfälle.
• Der Anteil von Bioabfällen in den Restabfallbehältern ist immer noch zu hoch, bis hin zu über 40 Prozent. Dadurch geht Bioabfall als Rohstoff verloren und muss zugleich als Restabfall teuer verbrannt werden.

Auf diesen Erkenntnissen basiert das neue Tarifsystem mit nur noch drei grundsätzliche Tarifgruppen: BioPlus L, BioPlus M und BioPlus S. Die Einteilung in die Gruppen L, M und S orientiert sich an der Größe der Bioabfalltonne. Auf die Biotonne verzichten können werden nur 100-prozentige Eigenkompostierer. Plus steht heute noch für die Papiertonne, ist jedoch in Zukunft um weitere Wertstoffsammelsysteme zu erweitern.

Die Behältergrößen für den Restabfall, 240, 600, 1.100 Liter, werden den einzelnen Tarifgruppen zugeordnet. Alle Tarifgruppen enthalten einen Sockelbetrag zur Abdeckung der abfallwirtschaftlichen Vorhalteleistungen für Logistik und Recyclinghöfe sowie zur Abdeckung der kostenfreien Leistungen wie Sperrmüllabholung, Wertstofferfassung und Abfallberatung. Mit dem WZV-BioPlus Tarif-System werden bereits jetzt die künftigen Anforderungen des neuen Kreislaufwirtschaftsgesetzes erfüllt.