Henstedt-Ulzburg (em) Auf die Räder, fertig, los – hieß es kürzlich in Henstedt-Ulzburg. Im Rahmen ihrer Veranstaltungsreihe lud Klimaschutzmanagerin Hannah Grünewald zu einer Radtour. Henstedt-Ulzburgs Radverkehrskoordinator Leif Mazomeit war ebenfalls beteiligt und fuhr mit. Fast 40 Interessierte kamen, um sich gemeinsam mit ihr auf dem Drahtesel auf eine 16 Kilometer lange Rundtour zu machen. Drei Stopps bei verschiedenen Initiativen oder Maßnahmen, die zum Klimaschutz beitragen, wurden gemacht.
Der erste Halt war bei der Bürgersolarberatung. Björn Friedsam, Michael Büll, Daniel Andresen und Reinhard Klein stellten ihr Angebot vor, bei dem Interessierte eine kostenlose Erstberatung mit Empfehlungen erhalten, was bei Solar-Installateur:innen angefragt werden sollte. Unter dem Motto „Wir wollen die ‚Sonnenernte‘ in Henstedt-Ulzburg erhöhen“ verspricht die Gruppe eine fachliche, fundierte Begleitung als „Solare Nachbarschaftshilfe“ in der Gemeinde. Die Unterstützung ist ehrenamtlich und unabhängig. Weitere Informationen gibt es im Internet auf www.bsbhu.de.
Danach radelte die Gruppe zum zweiten Halt im Henstedter Moor. Die Biologin Katja Rihm aus dem Sachgebiet „Grünplanung und Umwelt“ stellte dort die Pläne für die Wiedervernässung des Moors vor. Anfang September starteten dort im ersten Teilbereich die Baumaßnahmen, um Dämme herzustellen, Gräben zu verfüllen und Spundwände zu errichten. Wie die Expertin erklärte, solle so der Wasserstand wieder langsam steigen. Dadurch werde der Zerfallsprozess der darunterliegenden Torfschicht gestoppt. Der Kohlenstoff verbleibe dauerhaft gespeichert und entweiche nicht mehr als klimaschädliches CO2.
Der dritte und letzte Halt war bei der neuen „Bike + Ride“-Anlage in Ulzburg-Süd, die in Kürze fertiggestellt werden soll. Dort wurde nicht nur die Radabstellanlage vorgestellt, sondern Leif Mazomeit gab auch einen Ausblick auf den aktuellen Stand des Radschnellwegs. Ursprünglich sei dieser von der Stadt Hamburg und dem Land Schleswig-Holstein von Bad Bramstedt bis in die Metropole geplant gewesen, doch nun habe das Land sich zurückgezogen und die Verantwortung an die Kommunen gegeben. Henstedt-Ulzburg werde versuchen, dass die Umsetzung eines Radschnellwegs im Gemeindegebiet zur besseren Anbindung in Richtung Hamburg zumindest teilweise ermöglicht wird.
„Mich hat die Resonanz auf die Radtour total gefreut – vor allem, weil das Publikum so gemischt war, denn von Schüler:innen über Familien bis zu Senior:innen war alles dabei. Auch dass unsere Bürgermeisterin Ulrike Schmidt mitgeradelt ist, war toll und verdeutlich noch einmal die Relevanz des Themas Klimaschutz in der Gemeinde“, zog Hannah Grünewald ein positives Fazit. „Einige Mitglieder der Henstedt-Ulzburger Ortsgruppe des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs waren auch dabei, die uns spontan unterstützt und die Gruppe gesichert haben, wenn es über Straßen und Ampeln ging – dafür möchte ich mich noch einmal ganz herzlich bedanken.“ Sie freue sich, dass die Verbindung von Aktivität und Information so gut angekommen sei. „Durch Erkunden und Kennenlernen live vor Ort werden Angebote nahbarer und die Hürde, zum Beispiel eine Solarberatung in Anspruch zu nehmen oder sich nach der Tour selbstständig mit der Relevanz von Mooren im Klimaschutz zu beschäftigen, sinkt“, sagt die Klimaschutzmanagerin, die das Potenzial sieht, eine solche Radtour jährlich zu wiederholen.