Kaltenkirchen (em) Um kurz nach 10 am Freitag Vormittag ist bereits einiges los im Einkaufszentrum dodenhof in Kaltenkirchen. Im Dachgartenrestaurant im 3. Obergeschoss haben sich schon zahlreiche Frühstücksgäste eingefunden.
Nur ein paar Meter weiter steht ein großes Hinweisschild „Zur Blutspende“. Hier in den zur Blutspendezentrale umfunktionierten Seminarräumen empfangen die Mitarbeiter des DRK-Blutspendedienstes seit 10 Uhr Spenderinnen und Spender, die mit dem halben Liter Blut ihrer Spende dazu beitragen wollen, dass Patienten in Schleswig-Holstein und Hamburg mit den für viele überlebenswichtigen Blutpräparaten versorgt werden können.
Zahlreiche Mitarbeiter der Firma dodenhof sind unter den Spendern. Die Hauptpersonen dieses Tages sind jedoch zwei Kaltenkirchenerinnen, die sich mittlerweile seit mehreren Jahrzehnten regelmäßig mit ihrer Blutspende für die Gesundheit ihrer Mitmenschen einsetzen. Marie-Luise Spiel und Edeltraut Danger leisten an diesem Tag ihre jeweils 100. DRK-Blutspende! Für Frauen eine ganz besondere Leistung, da sie lediglich maximal vier Mal im Jahr Blutspenden dürfen; Männer können dies bis zu sechs Mal jährlich tun. Routiniert durchlaufen beide Jubilarinnen die Anmeldung, lassen sich für die Bestimmung des Hämoglobinwerts mit einem kleinen Pieks einen Tropfen Blut aus dem Finger entnehmen und führen ein kurzes Gespräch mit dem Teamarzt. Der gibt beiden das OK für ihre Jubiläumsspende.
Die 71-jährige Marie-Luise Spiel spendet Blut, weil es ihr einfach eine Herzensangelegenheit ist. „Wir Frauen wollen doch immer gern helfen. Ich denke, es ist sehr wichtig, dass genügend Blut da ist, um kranken Menschen jederzeit helfen zu können. Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich mit meiner Spende anderen etwas Gutes tun kann.“
Ganz ähnlich sieht das auch Edeltraut Danger. Der Tochter der heute 68-Jährigen rettete eine Bluttransfusion bei der Geburt das Leben. Danach stand für Edeltraut Danger fest, dass sie aus Dankbarkeit selbst mit dem Blutspenden beginnen würde. Einige Jahre brauchte sie dann allerdings noch, bis sie eingeladen von einer damaligen Kollegin zu ihrer ersten Spende ging. „Ich habe gesundes Blut, da ist es doch selbstverständlich, dass ich davon etwas abgebe, um anderen zu helfen. Darauf bin ich auch ein wenig stolz. Und eine Blutspende ist ja nicht viel Aufwand.“ Die Rentnerin bedauert eigentlich nur, dass sie nicht noch früher angefangen hat, zur Blutspende zu gehen. Bis zu ihrem 73. Geburtstag kann Edeltraut Danger dies noch tun, sofern ihre Gesundheit es zulässt. „Bei den Spendeterminen herrscht immer eine so fröhliche Stimmung. Viele Spenderinnen und Spender kennen sich untereinander. So lange es geht, werde ich auf jeden Fall weiter zum Spenden kommen.“
Nach geleisteten Spenden bedanken sich Burkhard Strack, Vorstandsmitglied des DRK-Ortsvereins Kaltenkirchen, und Susann Schoebel, Assistentin der Geschäftsführung bei dodenhof, bei den beiden Jubilarinnen. Die nehmen nicht nur eine Präsentbox gefüllt mit regionalen Spezialitäten mit nach Hause, sondern auch das gute Gefühl, wieder einigen Menschen geholfen zu haben, die zum Überleben auf Blutpräparate angewiesen sind.
Neben den beiden geehrten Blutspenderinnen konnte Burkhard Strack an diesem Tag noch eine weitere Spenderin mit einer sehr hohen Spendenanzahl begrüßen: Carola Mundt aus Hartenholm engagiert sich seit vielen Jahren und mit mittlerweile 75 Blutspenden für die Gesundheit ihrer Mitmenschen.
Marie-Luise Spiel, Edeltraut Danger und Carola Mundt haben mit ihrem außergewöhnlichen Engagement zum Erfolg der Kaltenkirchener Blutspendeaktion beigetragen ebenso wie 40 weitere Spenderinnen und Spender dieses Tages bei dodenhof.
Foto: (v.l.n.r.) Burkhard Strack (DRK-Ortsverein Kaltenkirchen), Edeltraut Danger, Marie-Luise Spiel und Susann Schoebel (dodenhof) bei der Präsentübergabe nach der Blutspende