Kaltenkirchen (em) Das Kaltenkirchener Blasorchester reiste am Wochenende vom Freitag, 12. bis Sonntag 14. September quer durch Deutschland ins osthessische Bad Orb um das dortige Musikfest zu besuchen. 1250 Musiker, 30 Orchester und 14 Nationalitäten feierten in Bad Orb die Musik und das Kaltenkirchener Blasorchester war dabei. Das Fest wurde von den Bad Orber Blasorchestern ausgerichtet und organisiert und stand unter der Schirmherrschaft des bekannten Komponisten Jacob de Haan.
Überall in der Stadt wurden Konzerte gespielt und abends wurde im großen Festzelt gefeiert. Die Kaltenkirchener spielten insgesamt vier Auftritte. Darunter Freitagabend beim großen Einmarsch der Nationen in das Festzelt. Dieser Auftritt wurde unter anderem von Jacob de Haan bewertet. Die Wertung aber sei Nebensache so Thomas Daedler, Mitglied des Vorstands. „Es geht uns um den Spaß und die Freude an der Musik und den Zusammenhalt, den sie hervorruft. Die Unterschiede und auch politische Differenzen rücken in den Hintergrund, wenn die Musik anfängt zu spielen“. So besuchte beispielsweise auch ein russisches Orchester das Musikfest und wurde genauso freundlich und begeistert begrüßt wie die Isländer, Norweger, Schweizer, Niederländer, Italiener oder Deutsche.
Am Samstagmorgen spielte das Kaltenkirchener Blasorchester sein erstes Konzert in der Fußgängerzone von Bad Orb. Ein besonderes Highlight war der Besuch von Jacob de Haan, der es sich nicht nehmen ließ selber das Dirigat zu übernehmen und das Orchester bei „Can you feel the love tonight“, ein Arrangement von ihm selbst, zu dirigieren. Neben diesem Stück lies das Orchester die Fußgängerzone mit Liedern wie „Eye of the tiger“, aus dem Musical Rocky, dem bekannten Jazzstück „Birdland“ oder „Billie Jean“ von Michael Jackson erklingen. Danach ging es weiter zu einer Bergandacht. Sie fand auf dem Molkenberg statt und wurde von fünf ausgewählten Orchestern begleitet, darunter das Blasorchester Kaltenkirchen.
Nach einer kurzen Probe wurden 5 gemeinsame Stücke zur Untermalung des Gottesdienstes gespielt, darunter auch Stücke von Jacob de Haan. Im Zuge dieses Konzertes wurde auch sein Stück „Call of the Valley“ uraufgeführt. Das Stück beschreibt die besondere Atmosphäre auf dem Molkenberg. Auf dem Berg stehend, schaut man hinunter in das Tal und auf die Stadt Bad Orb und kann von dort die Orchester vernehmen, die in der Fußgängerzone und im Park spielen. „Es war ein ganz besonderer Moment: Die Musik im Tal, die gemeinsame Musik und der Gottesdienst“ so Carolin Dähling, Mitglied des Blasorchesters. Abends fand ein Galakonzert der Schweizer Knabenmusiker der Stadt St. Gallen und der italienischen Filarmonica Sestresse Genua statt.
„Sehr beeindruckend und mitreißend!“, lautet das Urteil von Katja Naujoks, der stellvertretenden Dirigentin. Nach dem Galakonzert traf sich der Großteil der Musiker im Festzelt auf ein, zwei Bier und nettem Beisammensein zusammen. „Das war die perfekte Gelegenheit um die anderen Orchester und Musiker kennenzulernen und auch bestehende Freundschaften wieder wachzurufen, zum Beispiel zum Elmshorner Vielharmonie Orchester.“, findet Carolin Dähling. Am Sonntagmorgen spielte das Orchester noch ein Konzert in der Bad Orber Konzertmuschel und brach dann wieder gen Heimat auf. Das Orchester spielte am Wochenende unter Leitung von Katja Naujoks, da dessen neuer Dirigent Ralf Stelltner terminlich verhindert war.
Das Bad Orber Musikfest findet alle zwei Jahre statt. „Wir werden wahrscheinlich wieder daran teilnehmen. Es war eine schöne Erfahrung, die uns musikalisch weitergebracht und uns zusammengeschweißt hat“, so Hauptorganisator Gottfried Geist.