Kaltenkirchen (em) Die neu gegründete Wählergemeinschaft Pro-Kaki lädt zu einer Informationsveranstaltung am 6. Juni um 19 Uhr in das Bürgerhaus Kaltenkirchen ein.
Thema:
Windkraftanlagen von bis zu 220 m Höhe direkt an der A7 und die möglichen Konsequenzen für Einwohner und Umwelt.
Als Referenten konnten gewonnen werden:
Gert Kattau, Interessengemeinschaft „Positiver Lebensraum Nützen“
Kay Rollmann, Initiator des Bürgerentscheides in Heidmoor
Seit dem 29. Mai sind die vom Innenministerium geplanten Flächen für Windkraftanlagen im Internet unter: www.wind-sh.de einzusehen. Aufgrund der Beschlüsse der Gemeindevertretung von Alveslohe wurde eine „Eignungsfläche“ im nördlichen Gemeindegebiet in die Regionalplanung des Ministeriums neu aufgenommen. Die Industrieanlagen könnten teilweise auch auf Kaltenkirchener Stadtgebiet liegen, und befinden sich nur 800 Meter von der Kaltenkirchener Wohnbebauung entfernt. Mehrere 220 m hohe Windkrafträder sind zwischen Kaltenkirchen und Alveslohe an der A7 geplant.
Es handelt sich hier nicht um kleine Windräder, die wir aus vielen Standorten in Schleswig-Holstein kennen, sondern um riesige ca. 220 m hohe Industrieanlagen und um knallharte finanzielle Interessen. Bis zum 11. Juli können Stellungnahmen direkt im Kaltenkirchener Rathaus abgegeben oder an das Innenministerium geschickt werden. Bleibt die Fläche 315 (siehe Abbildung) im Regionalplan, wird die Gemeinde Alveslohe umgehend die weiteren Planungsschritte zum Bau der Windkrafträder einleiten.
Für die Wählergemeinschaft Pro-Kaki stehen der Erhalt und die Verbesserung der Lebensqualität der Menschen in Kaltenkirchen an erster Stelle. Die durch grüne Ideologie geprägten Pläne der Gemeinde Alveslohe entbehren jeder Fairness im nachbarschaftlichen Umgang, denn die Belastungen treffen die Kaltenkirchener Bevölkerung. Hierzu gehören:
Lärm, Infraschall und Schlafstörungen
Verschattungen, denn die Windkraftanlage ist 5x so hoch wie „der Große Karl“
sinkende Immobilienpreise um ca. 20 %
Beeinträchtigungen des Naturschutzes und des Denkmalschutzes
Möglich wurde die Planung durch die Lockerungen von Abstandsregelungen mit einem Erlass aus dem April 2011. Statt 1500m müssen nur noch 800m zur nächsten Wohnbebauung eingehalten werden. So umstritten diese Regelungen sind, enthält dieser Erlass aber auch weitere Regeln. Insbesondere zu Umwelt- und Naturschutzbereichen müssen Mindestabstände eingehalten werden. Zu Wäldern und Aufforstungen ist z. B. ein Mindestabstand von 100 m + 80 m (Rotorradius) einzuhalten.
Kaltenkirchen hat in den letzten Jahren auch westlich der Autobahn aufgeforstet. Ein ausreichender Abstand von 100 m + 80 m (Rotorradius) zu diesen neuen Waldflächen ist in der Planung nicht berücksichtigt. Der Mindestabstand zu den bestehenden Waldflächen auf Alvesloher Gebiet ist ebenfalls nicht eingehalten. Die Krückau durchfließt das Planungsgebiet. Sie ist Teil einer Biotop-Verbundachse von der ebenfalls entsprechende Abstände einzuhalten sind. Der Schutz der Vogelwelt ist natürlich ebenfalls zu berücksichtigen, so sind Abstände zu den Brutplätzen von Großvögeln einzuhalten. Die Brutgebiete des Roten Milan sind im FFH-Gebiet=Truppenübungsplatz zu finden. Aufgrund des großen Jagdgebietes (6 km Radius) stellen Windkraftanlagen hier eine besondere Gefahr dar. Zudem liegt das Gebiet in einem Durchzugsgebiet der Zugvögel.
Die Untere Denkmalschutzbehörde weist zudem darauf hin, dass die Fläche im 5 km-Umgebungsbereich des ehemaligen Aussenkommandos Kaltenkirchen liegt. Auf dem Gebiet der Kaltenkirchener Heide befinden sich weitere Bereiche, die Zeugnisse der Zwangsarbeit für die militärische Nutzung des ehemaligen Militärflugplatzes in der NS-Zeit ablegen. Für diese nur 1,5 km entfernten Bereiche, die Teil eines Geschichtslehrpfades werden sollen, hat das archäologische Landesamt bereits Denkmalschutz beantragt. Das Denkmalschutzamt hat bereits in der Vergangenheit auf eine wesentliche Beeinträchtigung durch Windkraftanlagen hingewiesen.
Weitere Informationen zu dem Thema unter www.pro-kaki.de.