Kaltenkirchen (em) Eine Delegation aus Stadtvertretern, der Ärzteschaft und des Seniorenbeirates besuchte am 16. März mit Bürgermeister Hanno Krause und Mitarbeitern der Stadtverwaltung das Büsumer Ärztezentrum.

Anlass des Besuchs waren die Hinweise in der Einwohnerversammlung am 17. November 2016 zum Thema ärztliche Versorgung, die sowohl von den Einwohnern als auch von den Ärzten beklagt wurde. Oftmals bestehen lange Wartezeiten bei den Ärzten. Damals versprach Bürgermeister Hanno Krause sich gemeinsam mit der Stadtvertretung vor Ort über das sog. Büsumer Modell zu informieren.

In Büsum wurde die Delegation von Thomas Rampoldt, Geschäftsführer des Ärztehauses Büsum und der Ärztegenossenschaft Nord, Harald Stender, Koordinator für ambulante Versorgung des Kreises Dithmarschen und Bürgermeister Jürgen Lüthje empfangen und umfassend über die Entstehungsgeschichte, die Struktur sowie die Organisation des Ärztezentrums in Büsum unterrichtet, das als Modellprojekt auch weitere Förderungen vom Land und privaten Einrichtungen erhält. Da vier der fünf in Büsum niedergelassenen Ärzte kurz vor dem Ruhestand und ohne Aussicht auf Nachfolger standen, entschloss sich die Gemeinde Büsum zur Gründung einer kommunalen Eigeneinrichtung, in der die Ärzte nunmehr angestellt sind.

Die Ärztegenossenschaft Nord führt als Dienstleister der Gemeinde Büsum die Geschäfte des Ärztezentrums. Mit flexibleren Arbeitzeiten, Entlastung von Büroarbeiten, vermehrtem Austausch untereinander und mit mehr Sicherheit durch das Angestelltenverhältnis soll mit neuen Ärzten in Büsum auch zukünftig eine ausreichendende hausärztliche Versorgung sichergestellt werden.

Der erste Arzt ist inzwischen altersbedingt ausgeschieden. Dafür sind zwei Ärztinnen in Teilzeit hinzugekommen. Außerdem arbeitet ein Weiterbildungsassistent im dem derzeit sechsköpfigen Ärzteteam. Der Besuch wurde mit einem Rundgang durch das Ärztehaus abgeschlossen, in dem sich neben vier Arztpraxen auch eine Apotheke, eine Physiotherapiepraxis, das Kurmittelhaus und eine Anlaufstelle der Kassenärztlichen Vereinigung befinden.

„Wenn auch das Büsumer Modell auf die Stadt Kaltenkirchen nicht 1:1 übertragbar ist, so haben uns das umfassende und sehr informative, mehr als eineinhalbstündige, Gespräch mit den ausgewiesenen Experten deutlich den Handlungsbedarf bezüglich der Sicherstellung der ärztlichen Versorgung in der Zukunft auch für die Stadt Kaltenkirchen deutlich gemacht.

Letztendlich sind mit dem Umland ca. 50.000 Einwohner zu versorgen. Hierfür ist es erforderlich, dass wir uns frühzeitig mit dieser Thematik beschäftigten und um die Entwicklung von ortsspezifischen Konzepten kümmern. Dabei handelt es sich um einen Prozess über mehrere Jahre. Und hiermit wollen wir sofort beginnen, beziehungsweise den bereits begonnen Prozess fortführen. Aus diesem Grund werden wir noch vor den Sommerferien mit der gesamten Kaltenkirchener Ärzteschaft im Rathaus zusammenkommen“, so Bürgermeister Hanno Krause.