Kaltenkirchen. Am 17. Dezember 1999 verabschiedete die UN-Generalversammlung eine Resolution, nach der der 25. November zum Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen bestimmt wurde. Auch 26 Jahre später hat der Aktionstag nicht an Bedeutung verloren. Im Gegenteil: Weltweit sind Mädchen und Frauen von Gewalt betroffen. Jede vierte Frau zwischen 16 und 85 ist nach Angabe des Hilfetelefons bereits einmal in ihrem Leben von ihrem Lebensgefährten oder Ex-Lebensgefährten misshandelt worden.

Auch in Schleswig-Holstein ist das Thema Gewalt an Frauen leider immer noch sehr aktuell, die meisten Gewalttaten werden nicht in der Öffentlichkeit, sondern im häuslichen Umfeld verübt. In 2024 wurden 9.360 Fälle partnerschaftlicher Gewalt registriert, acht von zehn der Betroffenen waren Frauen. 7 Frauen wurde durch ihren (Ex-) Partner getötet.

Um auf dieses Thema weiterhin aufmerksam zu machen, Frauen zu stärken und die bestehenden Hilfeangebote noch bekannter zu machen, wird es in diesem Jahr wieder verschiedene Aktionen organisiert durch die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Kaltenkirchen Claudia Eckhardt-Löffler geben.

Wie immer beginnt der Aktionszeitraum am 25.11 mit dem Hissen der Flaggen gegen Gewalt an Frauen um 8.30 vor dem Rathaus. Nachmittags ab 17.00 werden vor dem Rathaus im Rahmen einer kleinen Kundgebung „Lichter gegen Gewalt“ aufgestellt und an die Opfern von Femiziden gedacht.

Am 26.11.2024 ab 10.00 werden durch den Bürgermeister Stefan Bohlen, die Gleichstellungsbeauftragte, Mitarbeiterinnen der Frauenberatungsstelle, Auszubildende der Stadt und Unterstützerinnen und Unterstützern aus der Politik auf dem Wochenmarkt (Holstenplatz) Brötchen in der Tüte mit dem Motiv „Gewalt kommt nicht in die Tüte“ verteilt.

Am 27.11 ab 19.00 gibt es die Möglichkeit sich im Ratssaal über den Schutz vor digitaler Gewalt zu informieren. Edda Lassner von HateAid berichtet über folgende Themen. Was ist digitale Gewalt und was bedeutet sie für die Gesellschaft? Welche Handlungsmöglichkeiten gibt es und wie kann eine mögliche Gegenrede aussehen? Welche praktischen Werkzeuge zur Prävention sind möglich? HateAid unterstützt seit 2018 Betroffene von digitaler Gewalt, berät zu Präventionsmaßnahmen und hilft bei akuten Angriffen.

In der Stadtbücherei und im Foyer des Rathauses gibt es wieder einen Infostand mit Hintergrundinformationen und Materialien zum Mitnehmen. Die Stadtbücherei präsentiert eine entsprechende Medienauswahl aus ihrem Bestand.