Kaltenkirchen (rj) Fiona Skottke und Nina Schlünzen sind 14, leben in Kaltenkirchen und werden in diesen Tagen konfirmiert. Eineinhalb Jahre haben sie den Konfirmationsunterricht besucht.
Wir haben mit ihren alleinerziehenden Müttern gesprochen, wie sie diese Zeit erlebt haben.
War bei Ihren Töchtern von Anfang an klar, dass sie sich konfirmieren lassen?
Sigrid Schlünzen: Nina hat ein bisschen geschwankt sie war bisher nicht getauft , hat sich dann aber dafür entschieden.
Warum?
Schlünzen: Weil sie später in Weiß heiraten möchte. Ja, und sie wünscht sich auch schon so ein bisschen Beistand.
Jutta Skottke: Fiona hat schon die Konfirmation ihrer großen Schwester miterlebt und möchte natürlich auch diese schöne Feier haben. Und sie wollte in Weiß heiraten und Patentante werden können. Viele sagen ja, das Finanzielle stehe im Vordergrund, aber das ist bei meiner Tochter nicht so.
Wer konfirmiert werden möchte, muss zuerst am Konfirmandenunterricht teilnehmen. Sind Ihre Töchter gerne hingegangen?
Schlünzen: Sehr gerne. Meine Tochter hat es sogar bedauert, wenn der Konfer ausgefallen ist.
Skottke: Fiona auch, und sie bringt sich sogar aktiv ein, sagt auch was bei der Konfirmation, und das ist schon toll.
Und als ihre Töchter hinterher nach Hause kamen: Haben sie vom Konfirmationsunterricht erzählt, haben Sie vielleicht zusammen über das ein oder andere Thema diskutiert?
Skottke: Nein. Wenn ich gefragt habe „Wars gut?“, dann hat sie ja gesagt.
Schlünzen: Das war bei uns auch so, aber sonst, inhaltlich? Nö, das behalten die glaube ich gerne für sich.
Welchen Eindruck haben Sie: Ist mit der Konfirmation erst einmal Schluss mit Kirche und man sieht Ihre Töchter erst wieder zur Hochzeit in Weiß?
Schlünzen: Also Kontakte zu den anderen Jugendlichen werden sicherlich bleiben. Ansonsten weiß ich nicht, was für Jugendliche in Kaltenkirchen angeboten wird. Daran wird es eventuell scheitern, dass wir eben da überhaupt kein Angebot haben, kein wirkliches.
Skottke: Es ist halt auch langweilig. So ein normaler Gottesdienst spricht die Jugendlichen nicht sehr an.
Das heißt also: Konfirmation und Tschüss?
Skottke: Ich denke mal: ja.
Schlünzen: Außer es wird eben was angeboten. Unser Diakon schreibt die Kinder auch an und ich weiß, dass meine Tochter da kein Blatt vor den Mund nimmt.
Foto: Sigrid Schlünzen (links) und Jutta Skottke im Gespräch.