Kaltenkirchen (em) „Sehr geehrter Herr Sünwoldt, dass wir beide nicht die gleichen politischen Ansichten haben, ist bekannt. Darum sind wir auch in unterschiedlichen, demokratischen Parteien aktiv. Bisher bin ich jedoch davon ausgegangen, dass Sie als Demokrat dennoch zu den Grundregeln der Demokratie stehen, also auch zur Gewaltenteilung und das auch im kommunalpolitischen Raum, in der Stadt Kaltenkirchen.

Leider weichen Sie mit Ihren Forderungen in Ihrem offenen Brief in der Umschau vom 3. August 2011 hiervon ab. Zum einen sehen Sie sich schon vor der Wahl als Bürgermeister und verlangen von der demokratisch gewählten Stadtvertretung, Geld bereitzustellen, damit Ihre Visionen erfüllt werden. Bitte bedenken Sie, dass Sie 1.) noch nicht gewählt sind und 2.) die Verwaltung (der Sie gern einmal vorstehen möchten) der gewählten Stadtvertretung keine Vorschriften zu erteilen hat, wie das Geld der Bürger auszugeben ist. Denn: Das höchste Recht eines jeden Parlamentes auch eines Kommunalparlamentes ist das Haushaltsrecht. Hier entscheiden Bürger mit ihrer Stimme über das Ausgeben ihrer Gelder und nicht zu wählende oder nicht gewählte Bürgermeisterkandidaten.

Ob und wie die Ergebnisse der Arbeitsgruppe der Stadtverwaltung aus Sankelmark für unsere Stadt Kaltenkirchen umgesetzt werden, wird ein neuer Bürgermeister, wer immer es auch sein wird, der Stadtvertretung sicherlich argumentativ klarmachen können und mit guter Begründung zum Wohle der Stadt werden sich Visionen für die Zukunft unserer Stadt entwickeln und umsetzen lassen.

Ich bin für einen Neuanfang in Kaltenkirchen mit einem überparteilichen, auswärtigen, fachkundigen Bürgermeister.“

Originaltext: Andreas F. M. Herrmann, Kaltenkirchen