Kaltenkirchen (rj) Krankengymnastik zu Pferd das bietet der Hof Eichenhorst in Nützen bei Kaltenkirchen. Für eine wissenschaftliche Studie zur Wirksamkeit eben jener Hippotherapie werden Personen gesucht, die an Multipler Sklerose (MS) erkrankt sind.

„Ziel ist es, in den Heilmittelkatalog der gesetzlichen Krankenkassen reinzukommen“, sagt Maren Kos- Lübben. Das klingt nach Eigennutz, gäbe es da nicht den entscheidenen Aspekt: „Durch die Therapie auf Rezept würden wesentlich mehr Patienten als bisher einen Zugang zu dieser Heilmethode erhalten“, führt sie weiter aus. Doch was steckt hinter dem Begriff Hippotherapie? Es handelt sich dabei um den medizinischen Einsatz des Pferdes in der Physiotherapie auf neurophysiologischer Grundlage. Das Therapiepferd wird von einem Pferdeführer am Langzügel im Schritt und auf genaue Anweisung des Physiotherapeuten geführt, der sich die therapeutisch besonders wertvollen dreidimensionalen Schwingungsimpulse des Pferderückens sowie die Zentrifugal-, Beschleunigungs- und Bremskräfte zu Nutze macht, die auf den Patienten einwirken. Kos-Lübben: „Das Pferd überträgt auf den Rumpf des aufrecht sitzenden Patienten etwa 90 bis 110 dreidimensionale Schwingungsimpulse pro Minute, die fast identisch mit dem Bewegungsablauf des Gehens eines Erwachsenen sind.“ Muskelfunktionen oder Bewegungsabläufe wie zum Beispiel das Gehen könnten so erhalten, verbessert oder wieder neu erlernt werden. MS-Patienten, die sich für die kostenlose Teilnahme an der Studie interessieren, erhalten weitere Informationen per Telefon (0171 / 311 31 43) oder per E-Mail (maren.kos-luebben@gmx.de). Über die Auswahl entscheidet der zuständige Studienarzt.
Foto: Ein Team von sechs Mitarbeitern und zehn Therapiepferde sind für Kinder und Erwachsene mit verschiedenen Handicaps im Einsatz.