Kaltenkirchen. Für männliche Jugendliche schuf das nationalsozialistische Regime im niedersächsischen Moringen zwischen 1940 und 1945 ein eigenes Konzentrationslager, welches beschönigend als „Jugendschutzlager“ bezeichnet wurde. Inhaftiert wurden hier männliche Jugendliche im Alter von 13 bis 22 Jahren aus dem gesamten Reichsgebiet und Volksdeutsche sowie potentiell „eindeutschungsfähige“ Jugendliche aus den von deutschen Truppen besetzten Ländern. Die jugendlichen Häftlinge waren dem Terror der SS schutzlos ausgesetzt und wurden innerhalb und außerhalb des Konzentrationslagers zur Zwangsarbeit eingesetzt. Ab 1941 diente das Jugend-KZ auch als Experimentierfeld für die NS-Rassenpolitik.

Der Historiker Marc Czichy zeichnet in seinem Vortrag anhand einzelner Häftlingsbiographien die Einweisungsgründe sowie die Lebensbedingungen der im KZ inhaftierten Jugendlichen nach. Außerdem berichtet er über den politischen und den gesellschaftlichen Umgang mit der Geschichte des Jugend-KZ Moringen nach 1945. Marc Czichy ist Leiter der KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen

Die Veranstaltung ist Teil einer Veranstaltungsreihe zum 25-jährigen Jubiläum der KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen und findet am Donnerstag, den 24. Juli 2025, um 18.30 Uhr in den Räumlichkeiten der KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen statt.
Um eine Anmeldung bis zum 22. Juli 2025 per Mail an ts@kz-gedenkstaette-kaltenkirchen.de wird gebeten.