Kaltenkirchen (em) Prof. Dr. phil. Dr. habil. Bijan Amini ist zu Gast beim Gesprächskreis Ilex e.V. Alle Interessierten, Freunde und Mitglieder sind eingeladen zum Vortrag mit anschließender Diskussion am Montag, 30. April, 19.30 Uhr in der Mensa des Gymnasiums Kaltenkirchen, Flottkamp 34, 24568 Kaltenkirchen. Thema des Abends ist „Wohin hetzen wir? Leben im Zeitalter der Beschleunigung“.

Prof. Dr. Bijan Amini wurde geboren am 15. Mai 1943, ist gebürtiger Iraner und lebt seit 1963 in Deutschland. Er studierte Germanistik, Pädagogik, Philosophie und Soziologie an der Universität Heidelberg. Von 1976 bis 2008 war er Hauptamtlicher Hochschullehrer an der Universität Kiel und seit 2008 ist er im Ruhestand. Prof. Amini hat zahlreiche Publikationen vorgelegt. Schwerpunkte: Krisenpädagogik, Schulpädagogik, Klassiker der Pädagogik um nur Einige zu nennen (www.krisenpaedagogik.de).

These 1
Kennzeichen der modernen Zeit ist die Beschleunigung. In allen Gebieten des Lebens erlebt man heute eine ständige Zunahme an Geschwindigkeit. Maschinen laufen immer schneller, Tiere und Pflanzen müssen schneller wachsen, und Menschen hetzen zunehmend bei Allem, was sie tun. Beschleunigung hat die Lebensmitte erobert. Es wird Zeit, hier die Sinnfrage zu stellen.

These 2
Was ist die Folge der Beschleunigung? „Ich habe keine Zeit!“ das ist vermutlich der häufigste Satz, den man täglich hört, und über den man kaum noch nachdenkt. Dabei ist in Wahrheit genau das Gegenteil der Fall. Als Gott die Welt schuf, gab er Menschen Lebenszeit, von Eile hat er nichts gesagt.

These 3
Motor der Beschleunigung ist die Gier, deren Geheimnis sich in zwei einfachen Leitsprüchen offenbart:

• Je mehr, desto besser und je schneller, desto besser.

Diese Grundeinstellung beherrscht mittlerweile sämtliche Produktionsprozesse. Waren und Dienstleistungen stehen unter dem unausweichlichen Zwang quantitativer Vermehrung und Tempobeschleunigung. Die Gier wird in den letzten Jahrzehnten durch die New Economy forciert. Eine global operierende, künstliche Finanzpower, die weder etwas produziert noch eine Dienstleistung erbringt, sondern „nur“ wettet, diktiert die Regeln der Ökonomie. Wie ein Krebsgeschwulst frisst sich die New Economy durch die Realwirtschaft der Länder und gefährdet das Leben der Menschen.

These 4
Gibt es einen Ausweg? Ja schon, allerdings nicht im Sinne eines Rezepts. Was hilft, ist die Entwicklung eines Lebenskonzepts, in dessen Zentrum die Sinnfrage steht.

• Was wir brauchen, um sinnvoll zu leben, ist nicht die Zu-vielisation!
• Was wir brauchen, um sinnvoll zu leben, ist die Wahrnehmung der Gegenwart.
• Machen wir also etwas aus dem, was das Leben mit uns macht! Und verlieren wir dabei die Sinnfrage nicht aus dem Blick!

„Haben Sie diese Thesen neugierig gemacht? Dann kommen Sie in die Mensa des Gymnasiums Kaltenkirchen, Flottkamp 34 und lassen Sie sich ‚entschleunigen‘. Es wird ein hochinteressanter Abend von dem wohl jeder Zuhörer profitieren kann“, so Amini.